Aus dem Fotoalbum von Omimi - 2

Heute nun habe ich beschlossen, eine neue Seite für unsere Familiengeschichte zu beginnen. Ohne die Bilder aus Omis Fotoalbum und ohne die Erklärungen von Gela, wäre das nicht möglich.

Die Geschichte der Menschen auf den Bildern ist lang.

 

Manche Menschen sind früh gestorben,

Manche Menschen kennt Gela  auf den Bildern nicht ...

Manche Menschen sind durch den Krieg gegangen - haben ihn überlebt und ihr Leben wieder aufgebaut. Es ist schwierig, dies hier irgendwie ein wenig anschaulich rüber zu bringen. Auf der ersten Seite gibt es bereits etliche Bilder, die die Zeit, in der die Menschen gelebt haben dokumentieren sollen, aber ich habe sie nicht ein - oder zu ordnen können.

Heute finde ich das mega schade - wie gerne würde ich mich mit Oma und Opa unterhalten und sie fragen, wie es ihnen gegangen ist. Aber als junger Mensch interessiert man sich nicht so sehr dafür...

Mein Anliegen ist es nicht nur die Bilder zu sehen, sondern deren Geschichte dahinter ein wenig zu verstehen ...

Zu  verstehen, warum die Dinge zu gekommen sind, wie sie gekommen sind.

Ein wahrhaft großes Unternehmen ...

Es wird nicht in Vollständigkeit klappen und manches wird auch vielleicht zu verwirrend - ich will sehen, wie ich diese Seite wachsen lassen kann!

 

 

Keine Ahnung, wer hier auf diesem Bild lebt. Ich denke, es wird ein Geburtstag oder vielleicht eine Hochzeit  gefeiert und wie man sehen kann, gehörte schon immer der Alkohol zu den Festlichkeiten.

Vielleicht hilft ja Gela ...

Gela sagt, dass sie glaubt, dass dieses Bilder das Hochzeitsfoto von Heinrich Reinhold  und Martha A. Warschat ist Es stammt aus dem Jahr 1911. Es sind die Eltern von Opas Mutter - Elsa und ihrem Bruder Fritz

Ganz links außen in der vorderen Reihe (die Dame, die den Blumenstrauß vor der Nase hat, ist Elsa Martha Biermann geb. Warschat - Opas Mutter! 

Ganz rechts außen, neben Martha A. Warschat sitzt Paul O.W. Biermann - Opas Vater! Er ist auf diesem Bild ca.25 Jahre alt. Ich habe ihn erst als alten Mann einmal kennen gelernt und habe sein mega warmes und freundliches Gesicht in Erinnerung. Irgendwo habe ich ein Foto - ich werde es suchen!

Über dem Kopf von Paul O.W. Biermann  steht ein junger Mann - das ist Fritz Warschat. Er wird später der Lieblingsonkel von Opa, heiratet Tante Frieda und wird Trauzeuge bei der Heirat von Oma und Opa.

Kommentar von Gela: Trauzeugen ????



UNSER VATER, OPA, UROPA UND URUROPA!

 

 

 

Das Photo ist von Pfingsten 1915 - da war Opa gerade mal knapp 3 Jahre alt!

Im Folgenden werde ich ihn mit "mein Opi" bezeichnen, weil er das für mich war!

Mein Opi ist am 7. Juli 1912 geboren  ....

 

Was geschah im Jahre 1912 .. in welche Zeit ist Opi hinein gewachsen?

Der 7. Juli  ist im Jahre 1912 ein Sonntag. Opi ist also ein Sonntagskind gewesen! Er ist vom Sternzeichen Krebs - nach dem chinesischen Horoskop kam er als "Wasser - Ratte" zur Welt. Ich will man hoffen, dass er das nicht gewusst hat ...

Aber ich habe gelesen, dass die Wasserratte ein sehr stolzen Charakter hat und das denke ich , trifft auf Opi ganz sicherlich zu.

 

Opi ist in die wachsenden Konflikte in Europa hinein geboren worden. Weltweit brodelten Unruhen ... der 1. Weltkrieg brach im März 2014 aus. Da war Opa knapp 2 Jahre alt ...

Nachhaltig erschüttert war die Welt durch den Untergang der Titanic am 15. April 1912 ...

Die Büste der Nofretete wurde gefunden und ist heute im Neuen Museum in Berlin zu bewundern ...

Gerhart Hauptmann erhielt den Literatur Nobelpreis ...

 und in Stockholm fanden die Olympischen Sommerspiele statt ...

                                                          Opas Eltern waren:

Paul O. W. Biermann lernt seine Elsa Martha Warschat kennen. Sie heiraten ...

Sie bekommen zwei Söhne:

Opa kommt am 7. Juli 1912 zur Welt - sein Bruder Günter  2  Jahre später am 6.03.1914.

Beide Söhne  - Walter und Günter sind in Bergfelde, Dorfstraße 7 geboren. Paul hat dort aber mit seiner Frau nicht lange gelebt.  Sie sind nach Berlin, in die Kuglerstrasse in Prenzlauer Berg gezogen. 

Mit 38 Jahren stirbt Elsa 1928 überraschend und lässt ihren Paul mit den beiden Söhnen alleine zurück. Opa ist zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre  und Günter 14 Jahre alt. 

Paul blieb wohl nichts anderes übrig, als sich eine neue Frau zu suchen, damit die Familie weiterhin versorgt wird. So war das damals halt. Mit seiner neuen Frau Hedwig zieht Paul von Berlin nach Bergfelde zurück. Menschen, die mit Hedwig zu tun hatten, beschrieben sie als Drachen unter deren Fuchtel es kaum noch etwas zu lachen gab.

Kommentar von Gela: Sie hatte eine richtig bösartige Seite an sich. Nur gegen ihren Mann hat sie sich nicht getraut.

 

Vater:

Paul Otto Wilhelm Biermann

geb. 12. 04.1885  -  gest. 16.07.1965

 

Mutter:

Elsa Martha Biermann  geborene Warschat

geb. 31.12.1890 - gest. 28.06.1928

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Stiefmutter:

Hedwig Alma Auguste Biermann geborene Siegmeier

geb. 12.10.1892  -  gest. 4.08.1970


Über die Ehe von Paul und Elsa ist mir nichts bekannt.

 

Kommentar von Gela: Paul musste auch 1914/15 in den Krieg ziehen und seine Frau und die beiden kleinen Jungen zurücklassen. Aber immerhin kam er körperlich unversehrt aus dem Krieg zurück. 

1. Sohn

Walter Biermann

geb. 7.07.1912  - gest. 22.06.1989

von Beruf Schlosser

2. Sohn - Bruder von Opa:

Günter Werner Biermann

geb.:  6.03.1914  -  gest.: 11.01.1980

Günter hat Hilde geheiratet und sie haben eine gemeinsame Tochter Monika am 30.09.1947 geboren. Monika hat nach der Eheschließung den Nachnamen ihres Mannes  Müller angenommen  und auch sie haben eine gemeinsame Tochter  bekommen. Heidrun, aber ich kenne sie nur unter dem namen Heidi!

Kommentar  von Gela:  Heidi ist nicht die gemeinsame Tochter. Sie wurde 1965  geboren.

??????

Was aus Hilde geworden ist, habe ich nie erfahren. Ich erinnere mich aber daran, das Günter nach seinem Renteneintritt immer mal mit Besuchsschein  in den Westen ausreisen durfte. Natürlich hat er dann seinen Bruder besucht und bei uns in der Schillerstraße gewohnt. Hilde hat ihn niemals zu seinen Besuchen begleitet.  Ich glaube, sie war recht früh verstorben.

Kommentar von Gela:  Hilde war schwer an Leberkrebs erkrankt und ist unter großen Schmerzen und Qualen ca. 1966/1967 verstorben. Und Günters Besuche begannen erst in den 70er Jahren.


Der Bruder  Fritz H. Warschat , von Opas Mutter Elsa Martha Biermann, hatte offenbar einen engen Kontakt auch später zu Oma und Opa. Er und seine Frau Frieda Warschat tauchen gemeinsam auf vielen Bildern auf.  Sie bekommen eine Tochter, die sie auf den Namen Lieselotte taufen und einen Sohn Horst. Horst ist als Kind bereits gestorben, ich hatte bisher nie irgendetwas von ihm gehört.  Lieselotte kenne ich nur unter dem Namen Lilo. Sie kam mir immer recht extravagant vor - so als habe sie Geld. Ich erinnere sie mit ihrem Mann Max einige Male bei uns zu Besuch. Niemals kann ich mich erinnern, in ihre Besuche irgendwie mit einbezogen worden zu sein.  Sie waren vielleicht einfach nur Freunde für Oma und Opa und gehörten nicht wirklich zur Familie.

 

Kommentar von Gela: Lilo war so um 1915 geboren. Während des 2. WK war sie wohl verlobt, doch der Verlobte kehrte nicht aus dem Krieg zurück. So lebte sie in einem winzigen Kämmerchen in der Wohnung der Eltern in der Letteallee in Reinickendorf. Dort haben wir (Mutti, Pappa und ich) die Familie gerne und oft besucht. Sie kamen auch häufig zu uns in den Struvesteig und wir spielten oft Schlesische Lotterie. Ich habe noch so tolle Erinnerungen daran.  1963 ist Onkel Fritz verstorben.

Und da  sich Lilo nicht wirklich um etwas sorgen musste, konnte sie ihr Geld für viele Reisen in den Süden, wohl immer Italien,  ausgeben. Und ja, sie hatte immer den Anschein, etwas Besseres zu sein. Trotzdem hat sie für Monika und für mich schon mal hübsche Kleider oder Petticoats genäht (sie war Schneiderin).  Doch selbstverständlich gehörte sie zur Familie. Irgendwann in den 60er Jahren lernte sie ihren Max kennen, der nicht unvermögend war, und sie zog zusammen mit ihm nach Wedding. Leider ist er wohl schon in den 80er Jahren verstorben, und sie blieb wieder allein,  hatte nun aber genügend Kapital um mehrere Kreuzfahrten in alle Welt mehrmals im Jahr unternehmen zu können. Sie wurde etwa 90 Jahre alt.

UNSERE MUTTER, OMA,   UROMA 

UND URUROMA

 

 

 

Ich weiß gar nicht, wo das Bild geblieben ist!

Im Folgenden werde ich sie mit "meine Omi" bezeichnen, weil sie das für mich war.

Meine Omi ist am 18.11. 2016 geboren.

 

Was geschah im Jahre 1916 .. in welche Zeit ist Omi hinein gewachsen?

Überarbeiten - Oma ist 1916 geboren!

 

Oma ist eine Woche nach der offiziellen Beendigung des ersten Weltkrieges (11. November 2018)  geboren. 

Opa war vor dem  ersten Weltkrieg geboren , seine Kindheit war sicherlich geprägt von den Sorgen, die die Menschen in Anbetracht des drohenden Krieges hatten. Als der Krieg begann, war er ein kleiner Junge. Wie er während des Krieges gelebt und was ihn beschäftigt hat, habe ich ihn leider nie gefragt!

Oma ist nach dem Krieg geboren, wenn auch nur eine Woche später. Sie wird in eine Zeit geboren, die nicht minder von Aufruhr und Angst geprägt ist. Es war die Zeit der Novemberrevolution,  Ausrufung der Republik in Deutschland - das Ende des Kaiserreiches!

Mit ungefähr 8 oder 9 Jahren verliert Oma ihr Mutter. Ihre Mutter war an Syphilis erkrankt und musste sich in ein Heim begeben. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod.

Oma und ihre Geschwister kamen in ein Heim. Das war in diesen Zeiten wohl eine recht böse Kindheit!

                                                            Omas Eltern waren:

Vater

Johannes F. August Arndt

geb.. 1.09.1863  -  gest.: September 1939

Mutter

Flora Frieda Berta  Arndt  geb. Neuendorf

Geburtsdaten liegen nicht vor


August Arndt hatte mehrere Ehen geführt. Aus jeder Ehe kamen Kinder zur Welt.  Wie viele Geschwister Oma tatsächlich hatte, ist nicht mehr nach zu vollziehen. Als Oma geboren wurde, war ihr Vater bereits 53 Jahre alt. Möglicherweise ist Flora Arndt seine dritte Ehefrau.

Die Lebensgeschichte von August Arndt scheint nicht voller Harmonie zu sein.  Es ist von einer Wirtschaftsschlägerei die Rede, aus der sich August der rechtlichen Konsequenz  nur durch Flucht  entziehen konnte.

Möglicherweise war August mit seinem Leben überfordert. Oma erzählte jedoch immer nett von ihm. Sie berichtete von absoluter Armut und von der Tatsache, dass kein Geld vorhanden war, um sich Weihnachten z.B. ein bisschen schön zu machen. Dennoch hätte ihr Vater stets versucht, seinen Kindern etwas zu geben. So habe er zu Weihnachten einen Besenstiel mit Tannenzweigen versehen und ihn als Weihnachtsbaum in die Stube gestellt.

Eine Tochter

Selma Frieda  Berta Biermann geb. Arndt

 

Oma und Opa lernen sich während der Landhilfe 1933/34 in Wusterwitz  Ostpreußen) kennen. Oma ist gerade mal 15 Jahre alt. Ihr Walter muss so um 21 Jahre alt gewesen sein.

Kommentar von Gela: Nee, nee, sie haben sich etwa 1931/32 bei einem Ausflug der Jugendgruppe kennengelernt. Oma war 15 und Opa 19.

1935 heiraten Walter und Frieda Biermann. Zu diesem Zeitpunkt ist Oma erst 19 Jahre alt. 

Ihre erste Tochter Sigrid Biermann  (meine Mutter) wird am 11. April 1935 geboren. Oma hat früh begonnen sich eine Familie aufzubauen. Wahrscheinlich haben das früher viele Menschen so gemacht. Aber ich denke, dass für Oma ganz stark der Verlust ihrer eigenen Familie hin zu kam .  Sie hatte den Wunsch nach Geborgenheit in sich und wollte eine neue Familie.

Interessant finde ich, dass ihr Vater 1935 noch gelebt hat - auf dem Hochzeitsbild vom Oma und Opa, stehen aber nur Onkel Fritz und Tante Frieda neben den Beiden.

Auch in der Biografie von Oma gibt es so unendlich viele Frage, die ich nie gestellt habe.

Das ist das Hochzeitsfoto von Oma und Opa.

Opa steht rechts, links von ihm Oma ...

dann Onkel Fritz mit seiner Frau Tante Frieda.

Gela erzählt, das Onkel Fritz Opas Lieblingsonkel war, allerdings ist sie sich nicht sicher, ob er noch einen weiteren Onkel hatte. Na, ist ja auch egal - in jedem Fall gibt es zwischen diesen beiden Paaren eine Menge "Miteinander", wie man auf einigen Fotos sehen kann.

 

Kommentar von Gela: Ich fürchte, hier liegt ein Missverständnis vor! Auf dem Hochzeitsfoto meiner Eltern sind nicht Onkel Fritz und Tante Frieda, sondern mein Opa und Oma Hedwig  als Trauzeugen dabei gewesen. 

1939 wird ihr Sohn Peter Biermann geboren. Umzug nach Berlin in die Weißenburger Straße (Prenzlauer Berg)

geb.: 11.09.1939  -  gest. 18.05.1994

1941 wird Sigrid Biermann eingeschult


1942 wird Opa in den Krieg eingezogen

Wenn ich den Ausführungen von Gela  gut folgen konnte, dann dürften diese Bilder in der Weißenburger Straße aufgenommen worden sein. Die Weißenburger Straße war in Pankow im Ortsteil Prenzlauer Berg. (Seit 1947 heißt sie Kollwitzstraße, benannt nach der berühmten Malerin, Bildhauerin und Schriftstellerin Käthe Kollwitz, die  in der Weißenburgerstraße 25 bis 1943 gelebt hat.) Oma und Opa sind dort von Bergfelde ca. 1939 in eine Einzimmerwohnung in den  4. Stock gezogen. Opa wird frühesten 1943 auf Heimaturlaub geschickt worden sein. Wenn die Hochrechnung stimmt, ist Mutti auf diesen Bildern 8/9 Jahre alt. Ich finde, auf diesen Bildern strahlt sie ihren Vater an. Auch Oma schaut sehr verliebt und stolz auf ihren Walter. Glaubte man 1943 doch  noch, dass so eine Uniform  eine Menge her gibt.

Wenn ich mir Muttis  strahlenden Augen an sehe, dann fange ich an zu begreifen, wie sehr sie als Kind ihren Vater liebte. Möglicherweise begleitete sie diese "Vaterliebe" durch ihr Leben und ließ sich mit den Gefühlen ihrer Mutter gegenüber nicht vereinbaren.

Mutti war ja die erstgeborene Tochter. Oft  sieht die erstgeborene Tochter ihrer Mutter sehr ähnlich. Wenn ich mir die Bilder ansehe, sehe ich in Muttis Gesicht doch auch sehr die Ähnlichkeit zum Vater.

Noch etwas ist an diesen Bildern wichtig. Und zwar die kleine Stube in der sie gelebt haben. Zum besseren Verständnis füge ich noch ein paar Bilder hinzu, auf denen deutlich wird, wie sie damals gelebt haben. 

Alle diese Bilder sind aus der Stube in der Weißenburger Straße. (Manche kann man anklicken zum Vergrößern, um sie besser zu sehen.) Man kann erkennen, dass es rechts vor dem Bett, das gleichzeitig ein Sofa war, einen doch recht großen Esstisch gab. Über dem Sofa hingen drei Bilder. In der Vergrößerung hing rechts ein Bild von Oma, dass mir sehr vertraut ist, dass ich aber schon lange nicht mehr gesehen habe. Ich glaube, Oma hatte es auf ihrem Fotoblechkasten ganz oben auf liegen.

Daneben links hängt ein Bild mit einer Frau, die ein Kind auf dem Arm hat - ein Größeres steht daneben. Möglicherweise sind die Kinder Peter und Mutti.

Darüber hängt ein Foto, dass ich heute in meinem Wohnzimmer hängen habe. Da bin ich ganz sicher. Es ist das Foto von Mutti und Horst Warschat. Es ist sicherlich nicht das Original, hat aber wohl auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Ich denke, es stammt aus der Zeit, als Opa viele Bilder neu entwickelt oder abfotografiert hat. Vielleicht gibt es das Original ja noch in Omas Fotokasten. 

Darüber gibt es ein Bücherregal. Eine Stehlampe mit kleiner Ablagefläche steht am Sofa.

Neben der Stehlampe kommt eine Kommode. Wie man auf dem unteren Bild sehen kann, steht auf der Kommode ein Radio. Vor der Kommode trägt ein Blumenständer etliche Pflanzen. Oma hat immer Pflanzen geliebt. Am Ende der Pflanzen , bereits auf der Seitenwand, gab es das Fenster zur Straße.

Übrigens gilt es auch sich die leicht gepunktete Tapete zu merken.

Auf diesem Bild hat Opa Peter auf dem Schoss und Mutti sitzt neben ihm. Hier ist der Tisch nicht mehr zu sehen. Ich denke, Omi wird ihn aus dem Bild geschoben haben. 

Wie alt mag Peter auf diesem Bild sein? Sollte er älter als 3 Jahre sein, dann würde Opa schon Soldat  und auf Heimaturlaub sein. 

Ich glaube das nicht. Vielleicht ist es das letzte Bild was Oma gemacht hat, bevor ihr Walter in den Krieg gezogen ist. Dann wäre Peter um die 3 Jahre und Mutti so ungefähr 7 Jahre alt. Das scheint mir realistisch! Oder?

 

 

Auf diesem Bild  wird Mutti ein Schulkind. Es ist das Jahr 1941

 

Sie steht vor dem Blumentisch - zu dieser Zeit fehlt die Kommode offenbar noch.

Auch diese Tatsache würde dafür sprechen, dass das Bild mit Peter und Mutti in 1942 aufgenommen wurde.

 Dieses Bild zeigt einen Freund der Familie, den Gela nicht kennt. 

Es scheint ein neuer Raum zu sein - aber irgendwie auch nicht.

Der Fußboden gehört in die Weißenburger, sowie auch das Bücherregal. das hängt jetzt aber definitiv an einer anderen Wand!

Kommentar von Gela: Das war ein Jugendfreund von Opa. Ich glaube , er hieß Heinz.  


Wenn man der Tapete folgt, sieht man, dass es sich um die gleiche Wand, wie auf dem oberen Bild zu sehen ist, handelt. Hier nun steht aber ein anderer Tisch. Der hat nicht mehr die gedrechselten Beine  von dem Tisch, der vor dem Sofa gestanden hat.

 

Das Bild zeigt Oma mit Trudchen (?) und im Vordergrund steht Mutti. 

In der Vergrößerung sieht man, dass Mutti ein großes Pflaster auf der Stirn hat. Sicherlich hatte sie sich bös weh getan und hat deshalb von Oma ein "Tränentuch" bekommen.

Immer noch die gleiche Tapete ...

Oma trägt das gleiche Outfit, wie auf dem oberen Bild ...

Mutti hat hier aber noch kein Pflaster auf der Stirn!

 

Dafür aber eine wunderschöne Puppenstube!

 

Ebenfalls kann man hier erkennen, dass zwei Betten neben einander stehen!

 

Gela erzählt zu diesem Bild, dass Oma ihr später mal erzählt habe, dass sich Mutti sehr aufgeregt hat, weil Opa sie als "Nackedei" fotografiert hat. Ich finde, das sieht man ihrem Gesichtsausdruck auch an.

 

 

 

Peter ... was für eine schöne Idee, ihm diesen Stoffhund an sein Bettchen zu basteln.

Immer noch die gleiche Tapete - das ist aber ganz sicherlich nicht das Bett, das auf dem oberen Bild neben dem Bett von Mutti steht.

Nun hängt aber das Bild, das über dem Sofa hing, über dem Bettchen von Peter!

Und jetzt wird es ein Bilderrätsel ...

Das Bett, in dem auf diesem Bild Mutti und Peter zusammen albern, steht wieder vor der Pünktchentapete!

 

... und auch auf diesem Bild stehen zwei Betten neben einander

 

allerdings finde ich, das Mutti und Peter auf diesem Bild um einiges älter sind. Mutti hat schon ihre tolle Locke auf dem Kopf !!!!

Ich denke, das Rätsel lässt sich ein wenig besser erklären, wenn man versucht die unterschiedlichen Zeiten der Bilder zu ermitteln.

Das Bild, in dem Peter in seinem Bettchen steht, mit dem tollen Stoffhund dürfte aus dem Jahr seiner Geburt 1939 sein. Auf dem Bild, auf dem Mutti das Pflaster auf ihrer Stirn hat, ist sie sicher nicht älter als 3 Jahre. das wäre dann 1938 ...

Das würde bedeuten, dass sie alleine ein Bett hat, da Peter noch gar nicht geboren worden war.

Stammt das Bild aus 1938 und ist Mutti 1941 eingeschult worden - dann lägen zwischen dem Bettchenbild und dem Einschulungsbild ca. 3 Jahre und das macht aus meiner Sicht Sinn! Aber wer weiß das schon alles so genau - vielleicht kann Gela an der einen oder anderen stelle helfen ...

Eines ist sicher,  Peter ist  in der Weißenburger Straße geboren und stammen alle Bilder definitiv aus der selben Stube! 

" Funkenmariechen"

Evakuierung nach Sachsen Anhalt - Gerbstedt

April 1945 wird die "Weißenburger Straße" ausgebombt

1946 wird Opa aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrt nach Berlin zurück

1947 wird ihre zweite Tochter Angelika Biermann geboren. Oderberger Straße 15

Umzug in den Westen

Lambertstraße, Struvesteig, Schillerstraße

Rudolf Rogge

1957 Geburt der ersten Tochter von Sigrid Biermann

Ausschnitte eines Lebens ...

Was Mutti hier stolz in ihrem Korb trägt, kann ich nur vermuten. Die Leidenschaft für das Pilze sammeln hat sie scheinbar von ihrer Mutter übernommen. Hier ist die Familie recht entspannt im Wald unterwegs. An der Hand läuft Peter und ich denke, Opa wird das Bild gemacht haben. Gela war noch nicht geboren ...

 

Was für ein komisches Gefühl, wenn mir in den Sinn kommt, dass von diesen Menschen heute keiner mehr lebt

Wenn ich als Kind im Fotoalbum meiner Oma herum stöberte, dann war das irgendwie normal, dass da etliche Menschen auf den Bildern nicht mehr lebten. 

Manchmal wird mir bewusst, wie die Zeit vergangen ist ....

Geschwister ....

Was für ein wundervoll ruhiger und harmonischer Spaziergang in einer Zeit , die weder ruhig noch harmonisch war!

Gela im Land der Träume ...

Unser Opa so fein gehübscht. Was er wohl vor hatte? Vielleicht kann Gela sich ja erinnern?