Enkido und Dakotha

 

 

 

 

 

Frauchen unser ...


Wir glauben an das Frauchen

und an ihre Streicheleinheiten,

kommend von der Arbeit,

ruhend auf der Wohnzimmercouch.

 

Von dort wird sie kommen

zu richten unsere Futterschüssel,

zu kraulen hinter den Ohren,

zu bürsten das Fell,

oder zu empfangen unsere Flöhe.

 

Frauchen unser,

gesegnet sei dein Vorrat an Hundefutter,

geheiligt sei unser täglicher Spaziergang,

dein Pfiff komme,

mein Wille geschehe, wie bei Tag als auch bei Nacht.

 

Und vergib mir die zerbissenen Schuhe,

wie auch ich vergebe ihnen ...

 

... denn mein ist das Reich

und des Kauknochens Herrlichkeit

in Ewigkeit   . Wuff

 

                                                                                       Verfasserin ... Sonja Bartl ... ein paar wenige Veränderungen habe ich mir erlaubt


Heiligabend in der Nähe von Talkau

Heiligabend - hat mir als Kind meist sehr viel Angst gemacht. Ja, ich war natürlich, wie jedes andere Kind aufgeregt - war gespannt, was ich wohl geschenkt bekommen würde . Ich selbst hatte immer mit viel Liebe etwas gebastelt oder gekauft, was ich von ganzen Herzen verschenken wollte. 

Leider kam es unzählige Male anders, als ich mir das gewünscht hatte  - irgendwann habe ich dann diese Feiertage für mich abgeschrieben ...

Heute nun, habe ich auch kein weihnachtliches Gefühl ...  das gibt es nicht mehr, aber der Tag hat mir sehr viel Freude gemacht und so kann ich das gut aushalten!

Dakotha ist ein "Happy Dog" ...

Enkido ... ausgehfertig

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins - ob du 'nen Mädel hast oder ob keins - ja, das findet sich ...

Enkido und Dakotha ... schicker neuer Bademantel ... extra für Juist!

Dakotha gefällt das noch nicht so richtig - aber das wird schon noch.  Enkido ... der junge Spund ... tut so, als sei er mit Bademantel auf die Welt gekommen. Beide geben eine echt gut Figur ab ...


... viel geübt  - Enkido so unterschiedlich!

 


Endlich ist es soweit - wir starten.

Der Tag beginnt früh: 6:00 Uhr! Ich stehe um 4:30 Uhr auf - Minki kann es gar nicht glauben. Sie raste mit mir zum Klo, wie eigentlich immer zu dieser Uhrzeit. Ungewöhnlich allerdings, das wir nach dem Klogang nicht wieder ins Bett zurück springen. Hier kann etwas nicht stimmen - argwöhnisch beobachtet Minka mein Tun. Damit sie blos nichts verpasst, lässt sie das Frühstück ausfallen.

Oskar freut sich, dass er heute nicht so lange warten muss bis ich aufstehe - freudig kommt er rein gerast. Rast zu seinem Futternapf - bemerkt dann auch die Veränderung des heutigen morgens. Nach einem  Moment des Zögerns verlangt er wieder raus gehen zu dürfen. Das möchte ich nun aber nicht. Die nächste Stunde wird etwas stressig - Oskar lässt nichts unversucht. Eines seiner Hauptwaffen: makieren ! Er bleibt trotzdem drinnen. 

Gegen 6:00 Uhr ist alles geschafft - was jetzt nicht eingepackt ist, bleibt definitiv hier!

Wir fahren in die Nacht, einige Stunden ... 

Am Fähranleger wird es richtig aufregend: Dakotha und Enkido fragen sich, was der Scheiß eigentlich soll. Da hat Mutti was von Urlaub gefaselt ... sie sei so aufgeregt ... alles würde so toll werden. Also, was soll nun daran toll sein... 

Wir ziehen und zerren über den Parkplatz, um unseren Unmut klar zu machen - auch lösen wir uns auf dem Weg zur Fähre nicht mehr - da können sich unsere Menschen gehackt legen!

Die Fähre mega voll - wir ergattern trotzdem einen schönen Platz. Da denke ich, dass ich nach den bisherigen Strapazen wohl wenigstens einen vernünftigen Sitzplatz bekomme - aber nein, Frauchen besteht darauf, dass ich mit Dakotha unter dem Tisch liege. Also ich finde das nicht richtig - will ich ganz klar festhalten. Trotzdem habe ich meinen Job gemacht! Ich habe mich in meiner ganzen Größe und Schönheit unter dem Tisch ausgebreitet ... immer wenn andere Passagiere dachten, an unserem Tisch sei noch ein Platz frei, brauchte Frauchen nur unter den Tisch zeigen. Dann sind die Leute freiwillig weiter gegangen und haben die Überfahrt nach Juist  stehend verbracht.

Naja, während ich da unter dem Tisch mein Bestes gegeben habe, haben Mutti und das andere Frauchen fröhlich mit Sekt auf ihren Urlaub angestoßen. Ich will es ihnen ausnahmsweise gönnen.

Dann legt die Fähre an, wir binden unsere Rucksäcke wieder um und auch Mutti und das andere Frauchen ziehen sich an: Hurra, jetzt geht es los! Dakotha und ich drehen schon mal ordentlich auf ...

Aber was soll ich sagen, es kommt noch schlimmer - abgesehen davon, dass Menschen am Hafen ein regelrechtes Chaos anstellen, finden Mutti und das andere Frauchen ihr Gepäck nicht. Ja klar, haben sie sich die Nummer gemerkt "A 38 B" - aber es dauert ein Weilchen, bis sie sich sicher sind, dass sie ihr Gepäck nicht in "B 83 A" haben und das alle Gepäckwagen von zwei Seiten beladen sind. So rannten wir irgendwie eine zeitlang orientierungslos hin und her ... verloren uns  zwischenzeitlich sogar aus den Augen. Donnerlüttchen ist schon gewaltig, was uns da zugemutet wurde.

Aber es sollte noch gewaltiger kommen - wir mussten in eine Kutsche steigen! Ich dachte zunächst, dass ich das nicht überleben könnte, habe aber trotzdem den Mutigen gespielt. Schließlich habe ich Dakotha gegenüber Vorbildfunktion. Also rein in das Ding und gleich mal auf den Sitz gesprungen, um dem Kutscher am Ohr zu lutschen. Der fand das nicht so schlimm und ich durfte ganz vorne auf der Kutsche sitzen - gewissermaßen gleich hinter den Pferden. Mann oh Mann, das war schon ein Ding. Als uns ein aussteigender Fahrgast schöne Tage auf der Insel wünschte, wusste ich, hier bin ich richtig.

Später sind wir zum Strand - das war richtig Klasse. Dakotha hatte sich gleich mal einen Stock gesucht und ich habe es ihr heute nach gemacht. Schließlich kann ich das auch. Naja gut, ich weiß nicht so recht, was Dakotha daran so toll findet - aber ich wollte einmal zeigen, dass ich das auch kann.

Danach war es Zeit endlich den Bauch zu füllen - zur besseren Verdauung sind wir mit Taschenlampe und Leuchtis in der Nacht noch einmal zum Strand runter gegangen, nachdem Mutti und das neue Frauchen ein wenig Bubu auf dem Sofa gemacht haben. Ach, das hat so einen Spaß gemacht und Mutti hatte mit dem Urlaub nicht zu viel versprochen.

 

 

Tag Zwei unseres wundervollen Urlaubs

Mutti und das neue Frauchen schlafen aus ... wie sie sagen. Eigentlich blöd - hoffentlich verpassen wir nicht allzu viel Tolles da draußen. Aber so um 9:00 Uhr herum reicht es dann auch - unsere Geduld neigt sich dem Ende zu. Wir fangen jetzt mal an durch die Wohnung zu rennen, laut zu gähnen und auffallend laut zu schnaufen ... das sollte irgendwann Wirkung zeigen. Und ja, Frauchen steht auf und geht zum Klo ... geschafft! Hoffentlich legt sie sich nicht wieder hin!

Nein, Hurra - Mutti und das neue Frauchen ziehen sich an!

Wir starten Richtung Dünen - es ist noch niemand unterwegs und wir dürfen "unerlaubt" von der Leine! Super - wir lieben unsere Mutti!

Nun, der Spaziergang fällt etwas kurz aus - Mutti sagt, sie sei nicht passend für den Strand angezogen. Das sind Menschen - sie müssen immer passend angezogen sein. Sie sagen, es gäbe kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung - solche Sorgen kennen Dakotha und ich nicht.

Während des Frühstücks besprechen sich Mutti und das neue Frauchen . Ich verstehe das nicht so wirklich. Aber das neue Frauchen springt auf, zieht sich den Mantel an und verlässt ohne uns das Haus. Was das wohl jetzt wieder wird?

Wenig später erfahre ich es: Mutti und Frauchen setzen alle Hoffnung in mich, dass ich ihnen helfe, ihr Überlebenchance hier auf der Insel zu erhöhen. Nun, da habe ich jetzt eine wirklich wichtige Aufgabe - da will ich mich nicht lumpen lassen und mein Bestes geben. Dakotha hampelt mal wieder an der Leine- sie kann die wichtige Mission, die ich jetzt zu erfüllen habe, nicht verstehen und will lieber an den Strand, um den Verbleib ihrer Stöckchen zu kontrollieren.

Wir starten mit dem Karren, den ich ziehe von Loog nach Juist ... zum Supermarkt! Mutti kauft einen Kasten Cola ... das neue Frauchen packt auch einiges in den Handwagen und natürlich habe ich die Aufgabe diverse Lebensmittel sicher nach Hause zurück zu bringen, Auch Dakotha versteht das nun, sie zieht nicht mehr ganz so an der Leine und lässt mich meine Arbeit machen. Ich bin selbst so aufgeregt, dass sich Mutti und das neue Frauchen ständig wundern, was ich an Kraft und Energie habe ... ich muss halt auch noch ein wenig üben!

In Loog angekommen, bin ich dann aber doch angesichts der immensen Verantwortung reichlich erschlagen - ich verdrücke noch die Möhre von Dakotha und mache dann auch erst einmal Bubu!

Während ich noch meine Eindrücke verarbeite, startet  Dakotha mit dem neuen Frauchen ein zweites Mal Richtung Juist. Das neue Frauchen möchte sich "ihre alte Heimat" ansehen. Erst ist mir das ja komisch, so ohne meinen Bruder und meine Mutti. Aber bitte, ich ziehe das neue Frauchen gerne durch den Ort. 

Unterwegs halten wir noch einmal beim Kaufmann in Juist - da waren wir ja heute schon mal - für den großen Einkauf, den mein Bruder sicher nach Hause gebracht hat. Diesmal ist es dort nicht ganz so spannend.  Das neue Frauchen holt nur noch ein paar Batterien, damit wir  nachts sicher am Strand spazieren gehen können. Das neue Frauchen leuchtet uns  mit ihrer Taschenlampe den Weg - sie sagt, es sei gefährlich, wenn uns plötzlich das Licht ausgehen würde. Ich weiß gar nicht so recht, ob das stimmt - aber wenn wir deshalb noch einmal einen Spaziergang machen, dann will ich das gerne glauben.

Im Anschluss geht es weiter in den Ort hinein. Da bin ich doch verdutzt - was soll denn das nun wieder? Ich dachte, wir gehen jetzt wieder zurück - bestimmt werde ich schon vermisst.  Es wird ja auch schon dunkel und der Bollerwagen muss auch noch zu seinem Herrchen zurück. Das neue Frauchen erhört meine Bedenken und schon bald treten wir den Rückweg an. Zuhause angekommen, ist die Wiedersehensfreude riesig!

Als wir am späten Abend noch unseren Nachtspaziergang am Strand machen, sind wir aber wirklich alle sehr müde. Es war ein schöner Tag - mein Bruder und ich haben viel gelernt und wir freuen uns auf morgen. Jetzt aber erst einmal Gute Nacht!

 

Tag Drei unseres wundervollen Urlaubs...

Heute morgen mussten wir wieder die beiden Mädels wecken. Meine Schwester hatte angefangen an der Tür zu gaken - ich war natürlich sofort dabei.  Aber irgendwie  taten mir die Mädels ja doch ein wenig leid - ich ahne, dass es nicht so schön ist, vom Bellen meiner Schwester geweckt zu werden. Ich halte mich deshalb auch ein wenig zurück ...

Die Nachbarn machen auch Lärm. Meine Schwester bezweifelt, dass die Leute da neben uns überhaupt eine Daseinsberechtigung haben ... sie scheint sich insgesamt aufzuregen. Ja, irgendwann ist das Frauchen wach, zieht sich an ... sie sagt, dass sie sich  so ein Qualmdings unter die Nase halten will. Das kann sie machen wie sie will, aber als nur meine Schwester sie begleiten darf, bin ich schon ein wenig angepisst. Finde ich nicht in Ordnung!

Mein Frauchen versteht mich und kurze Zeit später starten wir zu unserem morgendlichen Strandspaziergang. Ach, ist das schön. Wir dürfen ohne Leine laufen .... Mutti und das neue Frauchen sind auch total glücklich. 

Es sind keine anderen Menschen am Strand und wir dürfen bis an die Wasserkante herunter.  Zum ersten Mal dürfen wir in der Nordsee baden. Meine Schwester ist der glücklichste Hund von der ganzen Insel - sie liebt das Wasser. Ich will mich nun auch nicht als Warmduscher zeigen - so verrückt bin ich aber nach dem Wasser nicht.

Zwischen unseren beiden Aufgängen, wird das neue Frauchen plötzlich ganz aufgeregt. Mutti hatte eine kleine Kegelrobbe am Strand entdeckt. Sie sagt, "das ist die Natur". Das neue Frauchen war trotzdem aufgeregt - sie ging davon aus, dass der kleine Puschel da so alleine keine Überlebenschance hat. Mutti sah das eher entspannt, sie versprach in einer Seenotrettung anzurufen und Bescheid zu geben. Das tat sie auch. Es wurde ihr mitgeteilt, dass die Jungtiere aus dem Sommer sind und dass sie sich in  aller Regel auf dem Strand ausruhen. Man sollte sie einfach in Ruhe lassen - mit der nächsten Flut würde sie wieder ins Meer zurück schwimmen. Das neue Frauchen ist ein wenig beruhigt. Ich und meine Schwester waren so beschäftigt, dass wir das Tier nicht haben liegen sehen. 

Naja, wurscht wir gehen nach Hause und frühstücken erst einmal ordentlich. Mutti und das neue Frauchen sind auch sehr zufrieden. Sie freuen sich über das gekochte Frühstücksei und die frischen Brötchen ... da kann ich nicht mit reden, ich kenne nur mein Hundefutter. Das ist mega lecker - hat Mutti extra vom Festland mit genommen ...

Außerdem freuen sie sich über die Abfahrt unserer Nachbarn - jetzt sind wir hier alleine. Das ist natürlich super - soll aber nicht heißen, dass wir morgen länger schlafen.

Unser neues Frauchen ist heute mega müde - kommt wohl auch endlich im Urlaub an. Deshalb gestaltet sich der Vormittag etwas zäh... aber irgendwann geht es endlich los! Wir starten Richtung Juist... nochmal kurz beim Kaufmann vorbei und weiter gehts ... das neue Frauchen ist ja gestern mit Dakotha nicht wirklich in ihrer alten Heimat gewesen. Das holen wir heute nach. 

Wir warten vor dem Kaufmann auf unsere Mutti und das neue Frauchen - ich beschütze meine Schwester ... sie glaubt an mich ...

Im Ort müssen wir wieder für irgendwelche Bilder herhalten - das neue Frauchen ist da wie besessen. Das ist vielleicht ein bisschen schwierig - sonst ist sie aber sehr nett.

Also der Spaziergang durch Juist war jetzt nicht so sehr meins - ich glaube, Dakotha war auch nicht so begeistert. Als wir am Kurhaus waren, hat sie versucht durch ungeheures Ziehen  an der Leine, das neue Frauchen zu bewegen, mit ihr an den Strand zu gehen. Das macht uns einfach  mehr Spaß. Aber ihr Versuch scheiterte und wir mussten uns weiterhin den Ort ansehen. Zur Teestube wollte das neue Frauchen - wir haben es auch gefunden. Es war  aber zu voll für eine Einkehr mit mir. Man sagt mir nach, ich sei ein riesiger Bär!

Später sind wir dann doch über einen Tennisplatz zum Strand gekommen. Eine ganze Weile haben wir getobt, bis der Frust wg. des Spaziergangs durch den Ort abgebaut war. Es hat wieder so viel Spaß gemacht ... dort am Strand. Dakotha interessiert sich ja mehr für das Möwen jagen - das würde mir schon auch Spaß machen, aber meine Schwester will nicht, dass ich ihr helfe. Sie kläfft mich dann immer ganz dolle an - das ist mir peinlich. Dann lasse ich das eben und passe auf, dass Mutti und dem neuen Frauchen nichts passiert. Mutti nennt mich den "Kontroletti". Aber ich weiß, dass sie das sehr liebevoll meint - außerdem bin ich ein Altdeutscher Schäfi, da ist es auch meine Aufgabe, die Herde beisammen zu halten.

Recht spät kommen wir heute wieder

Oh mein Gott - heute sind wir nach dem Spaziergang aber richtig kaputt. Mutti und mein neues  Frauchen finden das gut. Schließlich sei heute Silvester und da wäre es gut, wenn Dakotha und ich nicht mehr so unruhig wären. Uns wird versprochen, dass wir gegen 23:30 unsere heutige Nachtrunde wieder am Strand machen. Aber jetzt legen wir uns alle erst  einmal hin.

Als sich das Jahr dem Ende neigt, ziehen wir los Richtung Strand. Also mich interessiert die Knallerei eigentlich nicht - aber meine kleine Schwester dreht voll am Rad. Nun ja, ist halt ein Mädchen! Am Strand angekommen dauert es gar nicht lange, bis die Böllerei los geht und man die Raketen am Himmel sehen kann. Meine Schwester mag gar nicht hinsehen, vergräbt ihr Gesicht in den Armen unseres Frauchen. Wir beschützen sie alle ganz dolle und zum Schluss war es dann gar nicht mehr so schlimm. Als alles ruhig gehen auch wir wieder nach Hause und fallen voller Zufriedenheit und glücklich ins Bett. Es war ein aufregender Tag!

Tag Vier unseres wundervollen Urlaubs      -   Neujahr,  1.Januar 2017

Wir starten wie jeden morgen  voller Energie durch die Dünen zum Strand. Meine  Schwester sorgt dafür, das Mutti und das neue Frauchen nicht so spät aufstehen. Sie fängt einfach an zu bellen und lässt sich nicht beirren. Mutti sagt, sie soll die Klappe halten, aber sie bleibt konsequent bei der Erreichung unseres Ziels ...

... und so starten wir - kurz vor Beginn der Dünenkette holen wir noch Dakothas Stock aus dem Schrank. Dakotha musste am Abend zuvor dort ihren Stock ablegen - sie durfte ihn nicht mit nach Hause nehmen. Gott sei Dank war er noch da.

Ich habe  in den letzten Tag Spaß daran entwickelt, Dakotha den Stock weg zu nehmen. Sie findet dass nicht so spaßig wie ich, wirft sich mächtig ins Zeug, aber ich bin doch etwas stärker und so gewinne ich unsere Rangelei, wenn ich denn will, fast immer. Also, im Allgemeinen bin ich Gentledog, aber mit meinen 18 Monaten bin ich natürlich auch in meiner jugendlichen "Kraft und Schönheit" und da gehen sie halt auch mal mit mir durch.

Nach unserem Spaziergang frühstücken wir ... lecker, lecker!

Mutti und das neue Frauchen haben für heute geplant, am Hammersee entlang Richtung Domäne Bill  und am Strand wieder nach Loog zurück zu  laufen.

Der Weg entlang des Hammersee ist traumhaft - er schlängelt sich auf schmalen Wegen, umgeben von verkrüppelten Geäst... vom Wind geprägten Bäumen und mit einem kleinen morastigen Durchgang zum See

Wir machen natürlich wieder Pausen zum Fotografieren. Also, da soll ich mich an einem Baum aufrichten - Manno, ich habe gerade ganz andere Dinge vor - habe ich jetzt wirklich keine Lust zu. Im weiteren Verlauf unseres Spaziergangs halten wir noch einmal an einem Baum - da muss nun auch meine  Schwester ran. Wir tun halt unserer Mutti und dem neuen Frauchen den Gefallen und  rennen dann in unserer wichtigen Mission weiter.

Bis zur Domäne Bill kommen wir heute nicht - auf der Hälfte ungefähr biegen wir Richtung Strand ab. Hier rennt es sich viel schöner ... endlos! Wir besichtigen eine Warnboje - sie ist groß und irgendwie unheimlich. Aber die Bilder von mir und Dakotha vor der Boje sind ganz schön geworden.

 Als wir heute zu Hause ankommen, sind wir alle müde. Mutti zieht  uns noch schnell die Bademäntel an und dann geht es schnell auf die Decke. 

Als Mutti und das neue Frauchen unseren Nachtspaziergang einleuten, bin ich schon wieder ganz schön fit. Meine Schwester startet zwar noch voller Elan - wir rennen durch die Dünen, als wir am Strand ankommen, macht Dakotha schlapp. Sie mag nicht mehr am Strand laufen - bleibt einfach am Abgang stehen und wartet. Wir drehen um und gehen nach Hause. Ich bringe Mutti noch eine kleine Maus mit, die ich ihr auf dem Flur vor die Füße spucke. ... also, genauer gesagt, zwingt mich Mutti, die Maus auszuspuken. Sie möchte nicht, das ich sie runter schlucke.

Abgesehen davon, dass Mutti mir die Maus nicht gönnen mochte, war auch dieser Tag voller Ereignisse und super schön. Ich gehe jetzt schlafen und freue mich auf morgen.

Tag Fünf unseres wundervollen Urlaubs

Mutti und unser neues Frauchen schlafen jeden morgen etwas länger - meine  Schwester Dakotha  muss immer lauter und anhaltender Kreischen, bis endlich eine Reaktion kommt. Einerseits gönne ich es ihnen ja, andererseits gilt es, was zu schaffen. Heute habe ich z.B. auf dem Morgenspaziergang einen blauen Kanister am Strand gefunden. Der hat mich richtig in Fahrt gebracht.  Es galt deutlich zu machen, wer der Chef im Hause ist. Sicherlich war auch ein wenig Übermut dabei ... bin ich doch als Held geboren! Meine Schwester sucht sich ja immer einen Stöckchen ... wenn sie mit ihr durchgehen, dann ist es auch schon mal ein halber Baum. Sie gibt dabei ganz wilde Töne von sich und wenn ich sie nicht so gut kennen würde, würde ich glatt Angst bekommen. Ich bin aber, mit so einem Kanister auch nicht vorsichtig und gebärde mich in Ton und Verhalten wie wild. Das macht Eindruck, findet mein neues Frauchen. Mir gefällt es, wenn ich Eindruck mache!

 

Auf dem Rückweg musste ich den Kanister in den Schrank packen - das war mir nicht so recht. Aber Mutti versprach, dass ich ihn zum nächsten Spaziergang wieder mit nehmen könnte.

Heute ist ein bombastisches Wetter - sagt  Mutti und das neue Frauchen. Eigentlich wollten wir heute in den Ort und ein bisschen shoppen gehen. Aber weil das Wetter so toll ist, planen wir um  und nehmen uns heute Domäne Bill vor. Gehen wir halt morgen in den Ort - mir ist das sehr recht! Wir starten heute relativ früh Richtung Hammersee und gehen zunächst die gleiche Strecke wie gestern. Der Weg ist auch heute noch märchenhaft.  Einziger Wermutstropfen ist der Sturz unseren neuen Frauchen. Sie war da gestern schon ins Stolpern gekommen - eine Wurzelschlaufe, versteckt im Sand. Gestern konnte sie sich aber noch auffangen, heute nun fällt sie hin und verletzt sich am Knie.  Meine Mutti und ein fremder Mann kommen ihr zu Hilfe. Mein neues Frauchen kann gar nicht aufstehen, sie bindet zunächst den Rucksack  ab... um das Gewicht auf ihrem Rücken los zu bekommen. Es braucht einen Moment, bis mein neues Frauchen wieder auf den Beinen steht und es weiter gehen kann. Wir können dann nicht mehr so zügig voran kommen, mein neues Frauchen humpelt und kann nicht gut auftreten. Aber wir haben ja Zeit und so kommen wir trotzdem in Domäne Bill an. Das ist übrigens eine Art Cafe und Mutti und das neue Frauchen schwärmen davon, irgendeine Verwandtschaft zu trinken. Ich habe das nicht verstanden, aber diese Zweibeiner sind ja zuweilen etwas komisch in ihren Sitten und Gebräuchen. Also, wenn ich mich recht erinnere, wollten sie eine "Tote Tante" trinken.

wie dem auch sei - wir kamen in dieses Cafe rein und waren angesichts der Wärme und der Menge Menschen überwältigt. Unser neues Frauchen drehte sofort ab, sie schien genervt zu sein. Mutti war da etwas gelassener. Sie versuchte heraus zu finden, ob es möglich war in den nächsten Stunden irgendein Getränk zu bestellen. Nein, war es wohl nicht. Ich habe draußen mit meiner Schwester gewartet, als unsere Mutti wieder heraus kam und sagte, dass man hier wenigsten zur Toilette gehen könnte. Wir sind dann weiter gegangen, Mutti und unser neues Frauchen schienen irgendwie enttäuscht zu sein. 

Den Rückweg von Domäne Bill nach Loog traten wir über den Strand an. Herrlich - bei diesem Wetter! Die Sonne spiegelte sich im ablaufenden Wasser - wir hatten jede Menge Spaß. Juist im hellen Sonnenschein - ein Traum!

Nach 13254 Schritten, einer Strecke von 9,52 Km kamen wir in unserem Feriendomizil wieder an und waren zu müde um noch "papp" zu sagen.

Unser neues Frauchen war auch total happy - sie hatte so viele schöne Bilder gemacht. Nur das Knie schmerzte sie. Ich stellte ihr mein gefrorenes Frischfleisch zur Verfügung, um ihr Knie damit zu kühlen. Es war angeschwollen und wir wollten doch am nächsten Tag alle zusammen in einen tollen Tag starten. 

Den Nachtspaziergang haben wir heute ohne unser neues Frauchen gemacht. Sie war zu Bett gegangen und schlief tief und fest. Aber unsere Mutti verpetzte uns am nächsten Tag. Sie erzählte, wir seien abgehauen - irgendwo über die Dünen. Zum Schluss sind wir aber alle zusammen nach Hause gegangen und in einen erholsamen Schlaf gefallen.

Tag sechs unseres wundervollen Urlaubs

Unser neues Frauchen hat gut geschlafen  - auch Mutti hat heute so tief geschlafen, dass sie unseren ersten Alarm überhaupt nicht gehört hat. Dem Knie geht es besser - das neue Frauchen besteht allerdings darauf, dass ich sie nicht mehr anrempelt soll - mal sehen, ob ich das schaffe! 

Wir sind - wie jeden Tag an der Dünenkette gestartet und was soll ich sagen, mein Kanister lag nicht mehr im Schrank. Ich war ein wenig aufgeregt, wie konnte das sein? Meine Mutti war der Ansicht, dass der Wind den Kanister weg geweht haben muss - wir haben heute Sturmflut und es regnet. Aber das neue Frauchen war mit dieser Erklärung eher skeptisch - ist ja auch egal, er war weg. 

Als wir am Strand Richtung Juist liefen, rannte meine Schwester Dakotha hoch zu den Dünen - ich konnte erkennen, dass sie sehr intensiv mit irgendetwas beschäftigt war und versuchte, sich in ihrem Fund zu wälzen. Mutti war ein ganzes Stück entfernt und rief  Dakotha zu sich - es brauchte eine Weile bis sie endlich gehorchte. Als sie ankam, hatte sie eine ganz sandige Schnauze - Sand, der irgendwie nass an ihr klebte und der sich trotz Schütteln nicht löste. Na, ich war froh, dass ich mit anderen Dingen beschäftigt war und nicht auch so eine nasse verklebte sandige Schnauze hatte. 

Auf dem Rückweg, gingen wir noch gemeinsam - wie jeden morgen - die bestellten Brötchen für Mutti uns unser neues Frauchen abholen. Dann hatten Dakotha und ich erst einmal Pause.

Mutti und unser neues Frauchen überlegen, wie der heutige Tagesablauf aussehen könnte. Sie wollten ins Dorf, sie wollten aber auch mit uns ein bisschen am Strand toben und es ist mega stürmisch. Am Strand ist eigentlich nur das Laufen Richtung Juist möglich - das heißt, Wind im Rücken. Anders herum geht  nicht. Dakotha und ich sind abgehärtet, uns wäre es egal  aus welcher Richtung der Wind uns den Sand ins Gesicht bläst - aber Zweibeiner ticken da halt anders. 

Letztlich heißt die Planung... am Strand Richtung Juist ... Regenhose von Mutti irgendwo diskret ausziehen ... Geschäfte gucken. Dakotha und ich warten schick vor der Tür und zeigen uns von der besten Seite. Auf dem Rückweg schnell noch beim Kaufmann vorbei und ein letztes Mal Lebensmittel einkaufen.

Mit dieser Ansage starten wir.

Wir gehen unseren Weg durch die Dünen hinunter zum Strand. Der Sturm ist mächtig - er fegt den Sand über den Strand - ein bizarrer  Anblick.

Dakotha startet auf der gleichen Höhe - wie am morgen - Richtung Dünen. Diesmal interessiert mich das auch und ich folge ihr. Mutti und das neue Frauchen lassen wir rufen ...

Scheinbar interessiert kommen die Beiden nun auch gucken. Das neue Frauchen denkt zunächst, dass da ein größerer Fisch liegt - aber Mutti erkennt sofort die kleine Seerobbe. Sie ist tot und das kleine  Gesicht bereits zerfressen. Ihr Körper ist durch den Sturm völlig versandet. Ein Baby, wohl jetzt erst im Dezember geboren. Was mag da passiert sein - ist das Baby durch die Sturmflut angespült worden und hatte keine Kraft mehr sich gegen die Wellen zu behaupten oder war es schon tot angespült worden? Das können wir nicht mehr klären. Meine Schwester versucht das tote Tier aus dem Sand zu zerren - das neue Frauchen will das aber nicht und zieht sie am Halsband vom Kadaver fort. Ich versuche nun auch noch mal mein Glück, aber Mutti will auch nicht, dass ich mit dem toten Tier spiele.

Wir setzen also unseren Weg fort - können  hier nicht mehr helfen!

Unseren weiteren Weg folgen wir bis zum Kurhaus ohne weitere Zwischenfälle - wir sind reichlich nass und versandet, aber sonst geht es uns gut!

Wie geplant latschen wir nun von Geschäft zu Geschäft - Mutti findet alles, wonach sie gesucht hat. Glücklich und zufrieden kehren wir noch im "Kompass" ein und trinken endlich unsere "Tote Tante".  Mutti bestellt auch noch die Waffel "mit allem" - ihre Augen leuchten! 

Ich fühle mich angesichts des Wetters etwas erschöpft und bin froh hier in der Wärme, in der Nähe von Muttis Füßen unter dem Tisch ein wenig schlafen zu können. Auch Dakotha fällt sofort in Schlaf.

Nach einer Weile brechen wir auf - unser Weg führt zum Kaufmann. Wie nicht anders erwartet, warten wir vor der Tür. Heute allerdings gesellt sich ein Dackel zu uns - der scheint noch mehr in Sorge zu sein als wir, die Nacht am Fahrradständer verbringen zu müssen. Er heult , schreit und jammert wie wild und wir beteiligen uns an der Diskussion in einer Lautstärke, dass das Frauchen im Laden erschrickt. Sie kommt raus gerast - ist aber nichts los - wir haben die Situation voll im Griff. 

 

Wenig später geht es Richtung Heimat. Frauchen läuft mit mir auf der Strasse - ich bin so groß und da haben wir einfach mehr Platz. Plötzlich kommt eine Fahrradfahrerin vorbei, die uns in recht kräftigem Tonfall darauf aufmerksam macht, das wir mit den Hunden im Dunkeln auf der Strasse schwer zu sehen sind.

Meine Schwester regt dieser Tonfall richtig auf - das neue Frauchen hat alle Mühe sie zu beruhigen.

 

Wir kommen zu Hause an - ziehen unseren Bademantel an und fallen für heute in unsere Träume - Gute Nacht! 

 

Tag Sieben unseres wundervollen Ausflugs

Heute starten wir den Tag in bestem Sonnenschein - über die Dünen hin zum Strand. Das scheint ein schöner Tag zu werden. Wir drehen unsere Runde, holen auf dem Rückweg die Brötchen beim Kaufmann ab und gehen frühstücken.

Heute ist unser letzter Tag auf der Insel - morgen geht es nach Hause. Mutti und das neue Frauchen wollen deshalb unbedingt noch einmal an der Strand. Wir wollen versuchen, heute in Domäne Bill einen Sitzplatz zu ergattern und den eigentlich verdienten Kaffee dort zu trinken.

Als wir gegen mittag starten, fängt es an zu tröpfeln. Innerhalb von 10 Minuten entwickelt sich das Tröpfeln zum "Weltuntergang".  Der Hagel  auf dem Kopf und im Gesicht tun weh und  Mutti ist klatschnass noch bevor wir am Strand angekommen sind. Mutti will so auf keinen Fall weiter laufen und möchte wieder nach Hause gehen.

Das ist nun also die Sturmflut!

Unser neues Frauchen geht noch einmal alleine los - sie möchte sich die tobende Nordsee ansehen. Als sie später wieder zurück kommt, ist sie ganz begeistert von den Bildern dort.

Dakotha und ich haben den Tag verpennt - Mutti meint, das uns allen ein Ruhetag gut tun wird, zumal das Wetter so scheiße ist. Mutti wird recht haben!

 

Nun unser Urlaub endet bald. Wir haben soviel gesehen: Juist bei strahlendem Sonnenschein mit einem gigantisches Sternenhimmel während unseres Nachtspaziergangs, Juist im Nebel  und Juist mit tobender See. Jeden Tag ein neues Bild  - jeder Tag eine neue Herausforderung. Wir sind viel gelaufen, wir durften toben ohne Ende ... nur ein paar Mal galt es, vernünftig an der Leine zu laufen.  

Dakotha und ich sind sehr zufrieden und ich habe mal gehört, das die Menschen ebenso zufrieden sind, wenn ihre Hunde es sind! 

Tag Acht unseres wundervollen Urlaubs - Heimreise   ( 5.01.2017)

Bevor ich euch von unserem letzten Tag berichte, muss ich euch erzählen, dass Mutti und das neue Frauchen  mit uns in der Nacht noch einen Verdauungsspaziergang an den Strand gemacht haben. Als wir zur Haustür heraus kamen, turnte doch tatsächlich ein Kaninchen in Nachbars Garten herum. Dakotha hatte es vor mir entdeckt und raste kreischend los. Da blieb mir nichts anderes übrig, als hinter her zu rasen. Ich ahnte aber schon, dass Mutti das nicht so schick finden würde wie wir und so bin ich nach einer Weile doch lieber schnell zurück gelaufen. Sie hat dann auch irgend so komisches Zeug gefragt "ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte" oder so. Das habe ich nicht wirklich verstanden. Meine Schwester ließ sich mehr Zeit. Das neue Frauchen hatte sich gerade auf die Suche nach ihr gemacht, als sie angerast kam. Gott sei Dank ... ohne Kaninchen!

Am Strand war es wieder total toll - der Wind hatte sich gelegt und der Sternenhimmel leuchtete.

 

Heute nun ist unserer Abreisetag. Da wo wir den Tag beendet haben, da fangen wir ihn heute auch wieder an. Ein traumhaft schöner Sonnenaufgang über den Dünen, lässt das Herz von Mutti und dem neuen Frauchen höher schlagen. Dakotha und ich haben Wichtigeres zu tun. Es gilt den größten Stock zu finden und den bis zur Ablage in unserem Schrank am Ende der Dünenkette mit zu nehmen.  Ich bin Dakotha ein Stück im Voraus, weil sie noch einmal zwischendurch an die Leine muss - es  kommt uns ein einsamer Mensch entgegen. Dakotha  kann es manchmal nicht leiden, wenn andere Menschen auch noch an ihrem Strand spazieren gehen.

Am Ende unseres Spaziergang haben wir aber im "Stöckchen tragen"  beide eine gute Figur gemacht.

Nach dem Spaziergang das übliche Ritual: Frühstücken!

Danach allerdings wird es komisch. Mutti und das neue Frauchen rennen hin - und her.  Das ist Dakotha und mir unheimlich und wir beschließen, sie nicht aus den Augen zu lassen.

Um so mehr freue ich mich, als Mutti mit dem Staubsauger kommt und mich absaugt. Das liebe ich so sehr!

So langsam begreife ich, dass wir abfahren - die Koffer sind gepackt - Mutti rennt mit dem Staubsauger durch die Wohnung. Ihr ist es wichtig die Wohnung halbwegs sandfrei zu verlassen. Mir ist es wichtig, mich vom Kaufmann zu verabschieden. In einem ungesehenen Augenblick mache ich mich aus dem Staub. Dem neuen Frauchen fallen fast die Augen aus dem Kopf, als sie später die Treppe herunter kommt und mich im Laden sitzen sieht.  Naja, was soll ich sagen, hätte ich gefragt, ob ich auch einmal in den Laden gehen darf, hätte ich bestimmt nicht gedurft. Manchmal muss man einfach handeln. So habe ich von Herrn Vogt noch ein paar Leckerlies abgestaubt und wir haben uns nett von einander verabschiedet. Ich weiß gar nicht, warum Mutti und das neue Frauchen sich zig mal für mein Verhalten entschuldigt haben.

Nachdem ich eingesammelt wurde, ging es auch schon los. Herr Vogt half das Gepäck auf die Straße zu stellen, bestimmt weil ich mich so nett von ihm verabschiedet habe. 

Die Kutsche sollte uns abholen. Als sie kam und so unmittelbar vor mir hielt, habe ich mich doch ein wenig erschrocken. Das habe ich mir aber nur einen ganz kurzen Augenblick anmerken lassen - schließlich bin ich ein Held!

So bin ich eingestiegen - wahrhaft mutig  und auch meine Schwester Dakotha hat ihre Skepsis überwunden bekommen. Es schaukelte wirklich nicht schlecht auf dem Weg zum Hafen. Mich störte das wenig - ich nutze die Zeit für ein Nickerchen, aber Dakotha wollte immer wieder aussteigen und doch lieber zu Fuß gehen.

Nun ist der Weg vom Loog zum Juister Fährhafen nicht so weit und bald waren wir angekommen. Die Fähre war noch gar nicht da - wegen des Niedrigwassers brauchte sie länger.  Das neue Frauchen ist begeistert: Gestern noch Orkanböen, der Wind hat das Wasser  in den Hafen gedrückt und die Überfahrt war kürzer als sonst. Heute nun Niedrigwasser und die Gefahr, auf Grund zu Laufen ist gegeben. Das ist doch verrückt. Dass ist aber eben Juist. Nichts ist vorhersehbar und man lebt im Hier und Jetzt  ... geruhsam. 

Als das Schiff endlich kommt und wir einsteigen wollen, ist der automatische Kontrolleur für die Hundefahrscheine kaputt. So ziemlich als Letzte kommen wir auf dem Schiff an und bekommen keinen Sitzplatz mehr. Das neue Frauchen schnaubt vor Wut!

Wir ergattern noch die letzten beiden Holzklappstühle und bleiben am "Vordeck" sitzen. Ganz allmählich - nach einer Tasse Kaffee und einem Kakao beruhigt sich die Lage. 

Eine charmante Dame kommt auf Mutti zu und fragt, was für eine Rasse ich sei? Sie findet mich bezaubernd und eindrucksvoll. Ich wäre eine Erscheinung - oder so, hat sie gesagt. Ich bin sehr stolz. Aber auch Dakotha ist eine Tolle und wird von ihrer Familie sehr geliebt!

Wir kommen in Norddeich an und steigen vom Schiff  ins Auto um. Unsere Fahrt verläuft reibungslos.

Es gilt Abschied zu nehmen ... von Juist, von einer wirklich erholsamen Zeit, von all meinen Stöckchen, vom toten Seehundbaby, vom Kaufmann, vom Kaninchen, vom Strand ... die Liste ist unendlich. Es hilft nur eins ... wir müssen wieder kommen!

 

 

Erinnerung .... Momente unseres wundervollen Urlaubs

                                               

 

 

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