Freiteit 2017 -  Beltringharder Koog

 

26.08.2017

Leider habe ich in 2017 keine Zeit gefunden, die Bilder von unserem Ausflug in den Beltringhader Koog hier auf meine Homepage einzubinden.  7 Jahre später bin ich nun in Rente und habe den Winter genutzt, um die eine oder andere Lückle zu schließen. Es sind insgesamt sehr viele Bilder und ich finde es schade, dass ich so manches Bild überhaupt noch nicht gesehen habe. Das geht so nicht. 

An den Ausflug in den Beltringharder Koog erinnere ich mich noch. Ich war mit Andrea in der ersten Beobachtungshütte angekommen und dieser erste Moment - nahezu platzend vor Neugier, aufgeregt bis zum Anschlag - den vergesse ich nie!

Es kam  ein erstes "Tierchen" angeschwommen - eine Ente war es nicht und ich konnte nicht erkennen, was wir da vor die Linse bekommen hatten.  Andrea wusste es auch nicht!

Wenn ich daran zurück denke, welches sagenhafte, einzigartige  Glück wir  in diesem Moment - ohne es zu wissen - vor uns hatten ...

Es waren Schwarzhalstaucher mit Kindern, die da recht lange direkt vor der Hütte herum schwammen und sich von uns überhaupt nicht stören ließen. Ich meine, man sieht gelegentlich Bilder vom Schwarzhalstaucher im Prachtkleid - sehr selten , aber immerhin ...

... aber  Bilder von Kindern  habe ich noch nie in irgendeiner App gesehen ...

2017 hatte ich keine gute Kamera und auch das Objektiv war nur so semi - alles in allem mit meinen heutigen Möglichkeiten nicht zu vergleichen - außerdem habe ich natürlich im Laufe der Jahre zum Thema Fotografie einiges dazu gelernt ..

Kurz um - ich wünschte mir diese Situation heute noch einmal herbei. Aber es gibt so bestimmte Dinge, die erfährt man nur ein einziges mal im Leben ...

... und deshalb will ich dankbar sein und mich an diesen Bildern erfreuen, so wie sie halt sind!

 

Schwarzhalstaucher im Prachtkleid mit Kind ...

 

Gerade am Anfang dieser unglaublich schönen Szene  sind meine Bilder definitiv zu dunkel geworden. Natürlich habe ich versucht, sie aufzuhellen. An manchen Stellen bedeutete das aber einen so großen Qualitätsverlust, sodas ich darauf verzichtet habe.

 

 

Ein Schwarzhalstaucher im Prachtkleid

Die Schwarzhalstaucher - Kinder sind Nestflüchter. In den ersten Tagen werden sie noch auf dem Rücken getragen - ab ca. dem

7. Tag können sie tauchen und beginnen selber auf Nahrungssuche zu gehen. Nach ca. 2 Wochen bereits teilt sich häufig die Familie, die Männchen schwimmen dann mit ein paar Kindern und die Weibchen ebenfalls, aber eben nicht mehr zusammen.  Nach ungefähr 4 - 5 Wochen sind die Kinder selbstständig ...

 

 

Was es alles gibt!?:

Es gibt die Seetaucher und die Lappentaucher - beide Arten sind nicht miteinander verwandt. Die Seetaucher sind im Winter Gäste aus dem hohen Norden (Tundra, Taiga und die Arktis), die es hier etwas wärmer haben als bei sich - die aber hier nicht brüten. Die Lappentaucher hingegen sind auch bei uns als Brutvogel zu finden.

Die beiden Arten unterscheiden sich voneinander gewissermaßen durch ihre Zehe! Sterntaucher haben vollständige Schwimmhäute zwischen den Zehen, wie man sie von Enten und Gänsen kennt. Die Lappentaucher haben seitliche Lappen an den Zehen, ähnlich denen der Blässhühner.

Zu den Seetauchern  gehört der Eistaucher, der Sterntaucher und der Prachttaucher.

Zu den Lappentauchern gehört der Zwergtaucher, Haubentaucher, Schwarzhalstaucher, Rothalstaucher und auch der Ohrentaucher, wobei er nicht bei uns brütet und nur mit sehr viel Glück zu sehen ist.

 

 

Laut der Roten Liste Deutschlands gilt der Schwarzhalstaucher als gefährdet. Er steht in Kategorie 3 - "Arten, die merklich zurückgegangen oder durch laufende bzw. absehbare menschliche Einwirkungen bedroht sind!"

 

 

Die Reiherente hat zwei ihrer Küken durchgebracht ...

Ich weiß wohl, dass hier auf diesem Bild nur Eines zu sehen ist, aber ich wollte gerade dieses Bild hochladen, weil  das Kind seinen Bürzel  so wunderschön auffächert - bis dahin, hatte ich gar nicht gewußt, dass das überhaupt geht.

Ansonsten sind die nachfolgenden Bilder  von den Enten alles Weibchen und ich habe nirgendwo ein dazu gehöriges Männchen gesehen - das ist auch selten!

Tafelente (weibchen)

"Die in der deutschen Sprache übliche Bezeichnung "Tafelente"  ist ein Hinweis auf das schmackhaft angesehene Fleisch dieses Entenvogels" - nicht schön, wie ich finde!

 Die weibliche Tafelente ist recht unscheinbar und ich würde auch meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass ich sie richtig bestimmt habe. Das Männchen hingegen ist unverwechselbar - war aber nun mal leider kein Männchen in Sicht. Frau Tafelente hatte einen Ausflug ohne ihren Gatten gemacht ...

 

Schellente (weibchen)

Die Schellente ist als Brutvogel eine "Waldente" - sie brauchen Brutplätze an Seen oder Teichen mit angrenzenden  Nisthöhlen in alten Baumbeständen - gerne werden  gefaulte Astlöscher oder aber auch gezimmerte Schwarzspecht Höhlen  genutzt. Wenn es dann soweit ist, müssen die Küken (ähnlich wie die Lummen) ihr Heim springend verlassen. Es würde mich freuen, einmal eine Brutstelle der Schellente zu sehen - aber ich habe in den Apps von Facebook noch nie irgendwelche Bilder dazu gesehen ...

 

Löffelente (weiblich)

Die Löffelente hat einen löffelartig verbreiterten Schnabel, der sie unverkennbar macht. Die Männchen sind obendrein derart farbenfoh, dass man sie schon von Weitem sieht

 

 

 

 

 

 

 

Stockente (weiblich)

 

 

Schilfrohrsänger

 

Ich sehe euch  Alle ....

 

Rohrweihe im Jugendkleid ...

 

Höckerschwan

 

Schwarzhalstaucher - Kind

 

Die Kinder des Schwarzhalstauchers haben  eine wunderschöne  weiß gestreifte Zickzacklinie auf dem Kopf.  Ich vermute, dass die Kinder hier ca. 4 Wochen alt sind ...

 

 

Der Schwarzhalstaucher ist im Sommer mit fächerförmig herabhängenden goldenen Ohrbüscheln, rostbraunen Flanken sowie dem Schwarz von Oberseite und Hals sehr bunt gezeichnet. Im Schlichtkleid bleibt von dieser attraktiven Färbung nichts übrig, jetzt dominiert eine schwarzweisse Zeichnung. 

Im ersten Anlauf habe ich gedacht, dass das die Weibchen sind - die ja häufig in der Tierwelt weniger farbenfroh ausgestattet sind.

 

Eine junge Brandgans

 

Schellente

 

Zwergtaucher

 

 

Auch so eine Löffelente hat mal was zu sagen ..

Die Löffelente ist so nett und macht mal eben ihren Schnabel auf, sodass ich ins Innere schauen kann. Ich habe gelesen, dass sich am Rand des Schnabels Hornlamellen befinden, die zusammen mit der fleischigen, empfindlichen und meistens gezackten Zunge als feinmaschiger Seihapperat wirkt.

Wenn sich die Löffelente auf Nahrungssuche befindet, öffnen sie ständig ihren Schnabel ein wenig und schließen ihn wieder.

Mit ihrer Zunge zieht sie das Wasser durch die Schnabelspitze ein und quetscht es beim Schließen des Schnabels wieder heraus.

Dabei wird  das Futter von den feinen Nervenenden als brauchbar erkannt und mit den Hormlamellen festgehalten.

 

Vielleicht versucht Frau Löffelente hier ihre Möglichkeiten der Nahrungsaufnahme zu erweitern, indem sie mal probiert, ob ihr  Seihapperat  auch mit fliegenden kleinen Insekten brauchbar ist ...

 

Turnübungen eines Stockentenweibchens ...

 

Noch ein paar Bilder des Schwarzhalskükens ...

 

Bei meinen Bilder fällt mir auf, dass es am 26. August sowohl noch Schwarzhalstaucher im Prachtkleid, als auch bereits Schwarzhalstaucher in voll ausgebildetem Schlichkleid zu sehen waren - ebenso  war die Kinder unterschiedlich alt - einige schwammen noch mit ihrer Mutter/Vater zusammen - andere waren schon fast alleine unterwegs. Es ist bekannt, dass Schwarzhalstaucher gerne zusammen  in größeren Kolonien brüten.

Einige Jahre später bin ich noch einmal einem kleinen Trupp von Schwarzhalstauchern begegnet - sie waren sehr weit weg - aber ich denke es waren ungefähr 3 - 4 Paare. Größere Kolonien sind heute sehr unwahrscheinlich

 

Die Stockente ist mit ihrer Morgengymnastik noch immer nicht fertig ...

 

Schilfrohrsänger

 

Flußuferläufer

 

Der Schilfrohrsänger trägt seinen Namen nicht umsonst ... da braucht man ein gutes Auge!

 

Als hätte der Tag nicht schon genug Überraschungen für uns bereit gehalten ...

Wir kommen irgendwann in der zweiten Hütte an und ich bemerke irgendein Geraschel  - vorsichtig schauen wir uns um und obwohl die Bekasine imgrunde direkt vor uns sitzt, braucht es eine Weile, bis ich sie sehe - einfach, weil sie so dicht ist!

 

Auch das ist ein einzigartiges Erlebnis - die Bekasine steht heute leider auch auf der Roten Liste - aber ab und zu sieht man sie noch. Aber eine Bekasine, die du direkt vor den Füßen hast, siehst du auch nur einmal im Leben ...

Bekasine im Anflug ...

Hökerschwan im Chillmodus  ...

Der Kormoran

 

Der Schilfrohsänger

Noch ein Schilfrohrsänger - versteckt im grünen Gestrüpp ...

Rotschenkel recht - links Lachmöwen im Schlichtkleid  - hier hat mich der Gesichtsausdruck gerade der hinteren Möwen so angesprochen - sie scheint sich interessiert umzusehen, aber doch nicht so recht zu wissen, was sie hier nun soll!

Grünschenkel  im An- oder abflug - weiß ich nicht mehr. Aber putzig finde ich den Größenunterschied zwischen Brandgans, Rotschenkel und Kiebitz

 

Ich liebe diese BIlder -  in den kleinen Trupps findet man oft viel interessantes - hier z.B. hat sich ein Grünschenkel zu den Rotschenkeln gesellt ...

 

Rotschwänze und 2 Kiebitze - Kiebitze sind ja eigentlich nicht so groß - im Gegensatz zum Rotschenkel sieht man dann aber doch die Unterschied sehr gut ,,,

 

sich sammelnde Löffler ...

 

 

Nun geht dieser wundervolle Tag zu Ende - wir haben soviel gesehen und ich werde in jedem Fall hierher zurück kommen ...