Freizeit 2024 - Deichhaus 02.06. - 05.06.2024

 

 


Freizeit 2024 - Deichhaus 03.06.2024

 

Deichhus Tag 2

 Heute ist das Wetter auch irgendwie kaputt und ich ebenso … ich muckel so vor mich hin und überlege, was ich machen möchte. In jedem Fall, schaue ich nach der Austernfischerfamilie die da im Kreisverkehr gebrütet hat. Ja, auch heute sitzen sie noch dort -

Ich fahre weiter, da ich ihnen nicht helfen kann - sie sind klug genug – sie wissen, was zu tun ist.  Papa Austernfischer hat einen riesigen Regenwurm im Schnabel und keiner interessiert sich dafür – alle sind satt …

Ich bin beruhigt und fahre in den Beltringharder Koog …

Auch hier gelingen mir neue Bilder – insbesondere die halbstaken Säbelschnäbler sind toll – habe ich in diesem Wachstumsstadium noch nie gesehen.

Kurzer Abstecher zur Arlauschleuse – den Rothalsküken geht es gut …

 

Für heute mache ich Feierabend – es fängt an zu regnen 

 

 

 

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Freizeit 2024 - 7a Deichhaus 04.06.2024

 

 Deichhus Tag 3

Heute Morgen könnte man denken, dass da ein bisschen Sonne zwischen den Wolken hervorkommen will – aber das hatte sich schnell auch wieder erledigt. Wie gehabt: Einheitsgrau, mit Regenschauern!

Ich bin trotzdem in den Beltringharder Koog gefahren. Wollte unbedingt sehen, wie weit die Haubentaucher mit ihrer Brut sind. Um ein Haar hätte ich das Kleine verpasst. Aber irgendwie war mir so, als hätte ich da sich etwas bewegen sehen. Und tatsächlich, das ist der kleine Mini. Seine beiden Geschwister sind noch im Ei. Ich freue mich riesig! Hatte ich mir doch so sehr gewünscht, endlich einmal Haubentaucherküken zu sehen, die von ihren Eltern im Gefieder getragen werden. Die Zwergtaucher habe ich auch als ganz kleine Minis gesehen – aber sie haben ihren Brutplatz unter der Weide nicht verlassen. Ob es am schlechten Wetter liegt, oder ob die Zwergtaucher einfach länger auf ihrem Nest sitzen, weiß ich nicht. Da muss ich mich schlau machen.

Beim Schlupf der Haubentaucherküken ist das Wetter auch nicht gut – da bin ich gespannt, wie das hier weiter geht.

Ansonsten mache ich heute nicht viel. Ich schaue noch mal nach dem Seeregenpfeifer – er ist aber nicht mehr da! Was hatte ich neulich für ein Glück!

Ich sitze noch eine Weile in der Hütte - kommt doch tatsächlich noch ein Schwarzhalstaucher vorbei – auch sehr nett!

Der kleine Hannes, den ich neulich im Schilf singen gehört habe und der sich aber partout nicht zeigen wollte, ist heute weit kommunikativer. Er sitzt auf dem Brückengeländer und lässt mir alle Zeit, ihn schön zu fotografieren. Da soll ich ihn wohl in guter Erinnerung behalten.

 

Am Abend zieht wieder mächtig wind auf und es regnet – da kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das morgen tatsächlich ein Tag mit Sonne werden soll. Ich bin gespannt. Es wird ja auch allmählich Zeit, nach den Seeschawlben und der Schwarzkopfmöwe zu sehen. Nicht, dass ich etwa ihre Küken verpasse. Allerdings muss das Wetter schon ein bisschen mitspielen – vielleicht habe ich ja morgen Glück!

 

 

 

Sumpfrohrsänger

 

Sumpfrohrsänger

 

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Freizeit 2024 - Deichhaus 05.06.2024

 

 

Deichhus Tag 4

Heute Morgen um 5:00 Uhr werde ich vom Gequatsche meiner Nachbarn geweckt – bin ich schon leicht bedient. Ich denke, dass sie nicht weiß, wie hellhörig hier alles ist. Ich bin ja alleine in meinem Zimmer und unterhalte mich eher selten mit mir. Insofern hört mich natürlich keiner – was fälschlicherweise, damit gleichgesetzt wird, dass da niemand ist!

Heute gibt sich das Wetter, das erste Mal seit Tagen, endlich wieder mühe zu gefallen. Es ist zwar am Vormittag noch ein wenig schwerfällig, wird dann aber einen wunderschönen Tag mit viel Sonne und mit noch mehr Wind! Die Sonne auf der Haut zu spüren, tut echt gut.

Ich fahre in den Beltringharder Koog, um nach den Haubentauchern zu sehen. Hoffentlich haben sie den mega Wind in der Nacht und den vielen Regen gut überstanden. Der kleine Mini lässt nicht lange auf sich warten – es geht ihm gut. Ich kann heute auch sehen, dass er sogar noch 3 Geschwister bekommen soll -noch ist er aber alleine.

Es ist rührend mit anzusehen, wie die Altvögel ihren Nachwuchs versorgen. Ein Vogel sitzt auf dem Nest – die Eier müssen ja warmgehalten werden. Der andere Haubentaucher holt Schlamm und Halme herbei und sorgt für ein gemütliches Nest. Zwischendurch kommt er mit Futter für das Kleine. Mit einem ganz besonderen Ruf, kündigt es sich an und macht auf sich aufmerksam. Bald schon darauf kommt von irgendwoher das kleine Köpfchen.

Was ich genial fand, war die Tatsache, dass beim Schichtwechsel, der kleine Mini, ratzefatze aus Mamas Gefieder kletterte, sich vom Nest kullern ließ und sich dann schnell in Papas Gefieder wieder versteckte. So liegt der kleine Mini keine Minute unbeaufsichtigt im Nest. Es würde mich interessieren, ob sich dieses Verhalten bei Haubentauchern regelmäßig beobachten lässt.

Da das Wetter heute so schön ist, will ich diesen Tag noch einmal nutzen um im Katinger Watt nach den Zwergtauchern zu sehen – außerdem interessiert mich das derzeitige Geschehen am Eidersperrwerk. Vielleicht finde ich ja irgendwo ein erstes Küken von der Küstenseeschwalbe und vielleicht haben ja auch die Schwarzkopfmöwen schon Kleine. Die Entwicklung der Lachmöwenküken habe ich auch noch nie gesehen – auch darauf bin ich gespannt.

Als ich in die Hütte komme, von der ich den Zwergtaucher beobachten kann, ist von ihm nichts zu sehen. Ich suche mit dem Fernglas den See ab und sehe einen Zwergtaucher in weiter Ferne – das ist praktisch zum ursprünglichen Nest die völlig entgegengesetzte Seite des Sees. Ich verfolge den Haubentaucher, weil er sicherlich zu Frau und Kindern schwimmt – er hat es sehr eilig.  Mir fällt auf, dass er einen recht weiten Umweg zu seiner scheinbar neuen Schilffheimat. Aber er kommt an und dann sehe ich auch den zweiten Zwergtaucher – obwohl ich jeden Halm einzeln mit dem Fernglas „abgrase“, ist nur noch ein Zwergtaucherküken zu sehen. Das ist bitter!

Und als ob die Beiden mich gesehen hätten, kommen sie plötzlich in Windeseile über den See gepaddelt. Beide wirken angespannt und konzentriert. Als ich die Familie das letzte Mal sah, war alles sehr viel entspannter. Der oberwitzige Erstgeborene schwamm Papa immer schon ein großes Stück entgegen, wenn er mit einem Fisch kam, der natürlich nur für ihn bestimmt gewesen sein kann. Möglicherweise ist ihnen diese Sorglosigkeit zum Verhängnis geworden. Fische sind es hier eher nicht, der Seeadler interessiert sich für einen so kleinen Happen nicht – bleiben die Möwen und vor allem auch der Graureiher. An dieser Stelle kommt ja nun eigentlich immer der Hinweis darauf, dass die Natur so eben ist. Das ist so – der Graureiher will auch nur satt werden – aber ein bisschen traurig, ist es schon. So viele kleine Küken – egal von welchem Vogel – leben keine 14 Tage!

Sie kommen also über den See gepaddelt -machen einen kurzen Stopp in ihrem alten Nest und paddeln genauso schnell wieder zurück. Ich bedanke mich sehr, für die letzten Bilder, die ich hier heute sicherlich von der kleinen Familie habe machen können.

Nun wünsche ich mir, dass der kleine Zwergtaucher es schafft – er wird jedenfalls sehr viel mehr geschützt, als das bei seinen Geschwistern noch der Fall war.

Später entdecke ich auf einem andern Teil des Katinger Watts noch ein zweites Zwergtaucherpaar  - sie sind noch am Brüten.

Weiter geht es zum Eidersperrwerk – der Wind haut einen fast von den Füßen. Ich schaue mich um – hier braucht es immer eine Weile bis man eine Orientierung hat. Durch den Wind brauchte ich lange, um die Schwarzkopf Möwen wieder zu finden – ich konnte das Fernglas kaum halten.

Plötzlich höre ich irgendwie über mir das Kreischen der Brandseeschwalben und ich ahne schon, dass sie mir gleich auf den Kopf hacken. Da kannst du dich ducken oder weggehen, es hilft nichts sie verfolgen dich.

Und während wir nun miteinander streiten, wer der Stärkere ist, sehe ich fast nahezu vor meinen Füßen, die ersten Küken der Küstenseeschwalben.  Damit habe ich niemals gerechnet – ich dachte, irgendwo wird vielleicht schon ein Küken zu sehen sein, dass dann soweit weg liegt, dass ich es kaum mit dem Fernglas sehen kann. Und dann kommt alles ganz anders! Ich gehe zum Auto zurück – ziehe meine Jacke an und setze die Kapuze auf. Oben wieder angekommen, stelle ich fest, dass der Wind die Kapuze sofort vom Kopf holt. Also wieder runter – irgendwo liegt noch der Winterschal. Den binde ich mir um den Hals und befestige dadurch die Kapuze.

Es ist ganz putzig bei den Küstenseeschwalben – ich stehe da eine Stunde und sie interessieren sich nicht für mich. Aber plötzlich geht es los – keine Ahnung warum – ich hatte mich jedenfalls nicht bewegt. Sie hacken mir zu zweit auf dem Kopf herum – ich bleibe standfest.

 

Irgendwann habe ich auch die Schwarzkopfmöwen wieder gefunden - auch sie haben Küken. Leider sind sie sehr klein und auch weit weg - ich muss mal schauen, was die Bilder so hergeben.

 

 

Schilfrohrsänger

 

Feldlerche

 

Pfeifente

 

 

                                                                                                                                                         Weiter geht es auf der nächsten Seite