Was genau "Heute" ist, weiß ich nicht so genau.
Ich orientiere mich an meinem Gefühl zu den Dingen.
Da hat sich Tina doch tatsächlich kleine Strähnchen ins Haar machen lassen - sieht gut aus!
Nach längerer Überlegung habe ich mich entschieden, den Berlinbesuch unter "Heute" abzuspeichern. Das alles wird ein wenig Zeit benötigen, weil es gab soooo viel zu sehen!
19.09.2014
Heute startet der Tag eher grau - die ersten Regentropfen sind an der Fensterscheibe zu sehen. Wir wollen nach Babelsberg - der Eintritt dort ist nicht gerade hinter her geschmissen. Blöd, wenn wir dann im Park nur von Regenhusche zu Regenhusche springen.
Da ich mich aber so gefreut habe, gehen wir das Risiko ein und fahren los. Am Eingang haben wir das Pech mit einer Gruppe Kinder durch die Kasse zu müssen. Das Pech besteht allerdings nicht durch die Kinder, sondern durch die Begleitperson. Sie hat ein derart unüberhörbares Organ, dass ich ganz unruhig werde – unterhält mit ihren Anweisungen den halben Park. Naja gut – es ist nicht voll. Deutlich ist zu merken, dass die Ferien vorbei sind und wir Freitag und nicht Wochenende haben.
Dennoch bin ich froh, als wir alle durch die Kasse durch sind und unterschiedliche Wege gehen.
Der Park ist absolut niedlich gemacht – mit sehr viel Liebe zum Detail. Leider bin ich ja nun keine Filmkennerin und kann mit den Dingen nicht ganz so viel anfangen. Das macht aber nichts – es ist trotzdem nett anzusehen.
Zum Schluss sehen wir in einer kleinen Führung die Straßenkulisse von „GZSZ“. So etwas habe ich noch nie gesehen. Alles sieht aus wie ein kleiner Straßenzug – die Hauswände mit Fenster versehen, kleinen Blumen darin, Klingelknöpfe an der Haustür etc. und doch ist davon irgendwie nichts echt.
Leider durfte dort nicht fotografiert werden – ich muss mal schauen, ob es im Internet dazu etwas Interessantes gibt!
Dies ist ein Bild aus dem Internet und gibt die Orginalkulisse von GZSZ aus Babelsberg wieder. Hier ist noch nicht einmal die Straße echt. Es ist einfach nur Schotter und dann ein bisschen
Asphalt darüber.
Die Dame, die die Führung machte fragte an verschiedenen Stellen, ob wir nun völlig desillusioniert wären.
Nein, das wohl nicht, aber es macht deutlich, wieviel Arbeit in so einem Film steckt. Es hat mit dem Ausdruck des fertigen Films nicht mehr zu tun!
Der erste Tag in Berlin. Heute fahren wir - wie ich dachte - in den Schmetterlingspark nach Potsdam. Ich hatte im Internet gelesen, dass es der Größte in ganz Europa sein soll - entsprechend aufgeregt war ich natürlich.
Mindestens genauso verwundert war ich dann letztlich, dass es sich hierbei überhaupt nicht um einen Schmetterlingspark handelte. Ja - die Halle der Tropenwelt war groß und wirklich beeindruckend - aber eben kein Schmetterling. Einzig ein kleiner Raum diente den Schmetterlingen - der war aber wirklich überschaubar und unspektakulär.
Egal - dass, was ich statt dessen gesehen habe, war das Anschauen auf jeden Fall wert. Insbesonderer die kleinen Schieper die da umher flogen, waren sehr beeindruckend. Sie flogen wie in einer Freiflughalle, nur eben immens viel größer. Ich bin sicher, es geht ihnen dort gut.
Wir hatten auch viel Spaß - haben uns bei herrlichem Sonnenschein eine schöne Tasse Kaffee auf der Dachterrasse genehmigt und es uns gut gehen lassen.
Die Plattfüsse an Abend konnten der Freude keinen Abbruch leisten.
Schon ganz lange habe ich mir gewünscht in Berlin auf den Friedhof zu gehen, auf dem unsere Omimi liegt. Omi ist nunmehr 5 Jahre nicht mehr lebend bei uns und seit ihrer Verabschiedung bin ich nicht mehr dorthin gekommen.
Nun endlich hat alles geklappt. Gela hatte am Potsdamer Platz einen Augenarzttermin und wir sind gemeinsam in diese Richtung gestartet. Heute einfach nur mit der Bahn. Gestern waren wir mit dem Doppeldecker der BVG unterwegs – Kindheitserinnerungen wurden wach.
An der Uhr haben wir uns wieder getroffen und sind vom Brandenburger Tor zum neuen Bahnhof Berlins gelaufen. Der Bahnhof Zoo – Christina F. hat ausgedient – spielt ja heute keine Rolle mehr.
Wir haben uns das neue Denkmal angesehen, das an die Ermordung `zig behinderter Menschen erinnern soll. Ein bedrückender Moment.
Meine Kindheit ...
Leben geht zu Ende - die Erinnerung bleibt ewig ...
Hier sind Mutti und ich oft zum Wannenbad gegangen - wir hatten ansonsten nur eine Schüssel zum Waschen. Ich weiß nicht mehr, ob wir dorthin regelmäßig gegangen sind. Aber es hat mir soviel Freude gemacht, das ich es bis heute nicht vergessen habe. Ich danke der Stadt Berlin, dass sie dieses Gebäude nicht abgerissen haben!
Mauer Mauerläufer John Runnings
Von Peter Neumann
Grenzen, Pässe, überhaupt alles, was Menschen einschränkt und behindert, waren John Runnings zuwider. 1986 erklomm der gebürtige Kanadier am Checkpoint Charlie erstmals die Berliner Mauer und hieb mit einem Vorschlaghammer auf die Betonsperre ein, bis DDR-Grenzer ihn nach unten zerrten und dabei schwer verletzten. Nach drei Monaten Haft wurde der damals 68-Jährige freigelassen - mit der Forderung, dass er derlei "Provokationen" unterlassen sollte. Doch Runnings kehrte oft nach Berlin zurück. Am 25. April ist der Friedensaktivist auf Vancouver Island in West-Kanada gestorben. Er wurde 86 Jahre alt. Er arbeitete als Werftarbeiter und Zimmermann in den USA, bevor er sich dem gewaltfreien Protest verschrieb. Der "Mauerläufer" und "Vater aller Mauerspechte" kämpfte für ein weltweites Menschenrecht, das Grenzen überflüssig macht. In Berlin verbrannte er seinen Pass, 32-mal wurde er an der Mauer festgenommen.
Weit weg von Berlin - mit Tina in Loburg!