Freizeit 2024

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22.04.2024

Heute starte ich erst gegen 8:30 Uhr …

Da der Wetterbericht nicht so schönes Wetter angesagt hat und es zudem heute noch kälter morgens ist, als gestern, schlafe ich lieber eine Stunde länger. Ich fahre heute zum Turm nach Bukow und hoffe, dass die „blöde Kuh“ vom Sonntag nicht mehr da ist.

Es macht sich richtig bemerkbar, dass heute wieder die Arbeitswoche angefangen ist – am Turm ist nur sehr wenig Betrieb.

Ich komme mit einem älteren Herrn, der auf Durchreise ist, ins Gespräch und erzähle ihm, dass ich gehört habe, dass es hier am Turm eine Nachtigall gibt. Er nickt zustimmend und sagt, dass er das wüsste, er habe gerade eine fotografiert! Da staune ich nicht schlecht.

Ich verbringe heute 5 Stunden am Turm – mit absolutem Blick auf die Nachtigall – laufe den Weg ein wenig entlang und komme am Ende zu dem Entschluss, dass es hier mindestens 3 Paare gibt. Wenn sie anfangen zu singen, dann hört man sie plötzlich von überall. Der Naturschutzmensch vom Trappenschutz erklärt mir, dass die Nachtigall mit dem Singen aufhört, wenn sie brütet. Dann sollen sie mal noch 2 Tage warten – solange bin ich noch hier und solange werde ich versuchen sie zu sehen. Es ist fast nicht zu glauben, dass dieser kleine, unscheinbare, aber sehr stimmengewaltige Vogel einfach nicht zu sehen ist. Etliche Mal hatte ich den Eindruck, dass er fast neben mir sitzen muss und dennoch habe ich ihn nicht gesehen. Aber immerhin habe ich eine Nachtigall live gehört!

Eine ganze Weile quatsche ich mit dem Herrn vom Großtrappenschutz. Er ist sehr betrübt, er wirft der Bundesrepublik vor, kaum noch irgendetwas für den Naturschutz zu machen. Alles wird gekürzt und gestrichen. Es gibt kaum noch Mitarbeiter und die wenigen, die es gibt, kommen hinter der katastrophalen Entwicklung gar nicht mehr hinterher. Marder, Füchse und co. würden alles Brutgeschehen am Boden zerstören – Adler, Bussard, Raben und co. erledigen dann den Rest gewissermaßen von oben. Ich selber hatte bereits gesehen, wie ein Kiebitz versuchte einen Bussard zu verscheuchen. Im Beltringharder Koog haben sie genau aus dem Grund Schutzzäune aufgestellt und diese unter Strom gesetzt. Es ist insgesamt auffallend, wie die Bodenbrüter abgenommen haben. Immer mehr Arten sind vom Aussterben bedroht. Die andere Bedrohung kommt z.B. durch die massenhafte Errichtung von Windkrafträdern. Sehr viele Vögel sterben … Aber auch das wird nicht gesehen, bzw. findet kein Gehör!

Auch die Großtrappen sind in ihrem Bestand wieder rückläufig!

Ja und zum Schluss sind es eben auch ganz bestimmte Menschen, die sich einfach rücksichtslos im Naturschutzgebiet benehmen. Am Wochenende, erzählt er, haben sie zwei Personen rausholen müssen. Die eine Frau war mit ihrem unangeleinten Hund, auf den eigens für die Bodenbrüter angelegten, Wiesen unterwegs. Eine andere Frau wäre wegen eines besseren Bildes auf den Flächen für die Großtrappen unterwegs gewesen. Über diesen Weg kommen wir auf die Fotografen zu sprechen, die für ein gutes Bild jeden Naturschutz mit Füßen treten. Er erzählt, dass der Naturfotograf Andreas Kieling auch einmal eine Anfrage gestartet hatte – da wollte er mit seinem gesamten Team Großtrappen drehen. Der Förderverein Großtrappenschutz e.V. hat dankend abgelehnt. In diesem Zusammenhang fällt auch der Name Arne Torkler und Thomas Hanel. Menschen, so sagt er, denen das Bild mehr Wert ist, als der Naturschutz – leider schmücken sie sich aber damit. Otto Normalverbraucher würdigt ihre Arbeit als Künstler und ahnt nichts Böses. Aber wenn die Herrschaften einpacken und nach Haue fahren, hinterlassen sie oft große Schäden.

 

Inzwischen hat es wieder angefangen zu regnen. Ich gehe davon aus, dass die Nachtigall bei Regen nicht trällert, sondern sich eher noch tiefer in den Busch gräbt. Ich packe meine Sachen und fahre zurück nach Stechow. Sollte das Wetter heute Abend noch ein wenig mitspielen, schaue ich zum Sonnenuntergang noch mal nach den Nachtigallen.

 

 

Dorngrasmücke

23.04.2024

Heute falle ich schon um 5:15 Uhr aus dem Bett – dafür war ich gestern aber auch schon um 21:00 Uhr in der Heia. Die mega konzentrierte Suche nach der Nachtigall war doch ganz schön anstrengend.

Um 6:00 Uhr bin ich am Bukower Turm und heute tatsächlich ohne mich zu verfahren. Das ist schon der erste Pluspunkt für heute. Für das Wetter gibt es nur einen halben Punkt – Minus 3 Grad zeigt das Thermometer im Auto am Turm an und es ist sehr neblig. Aber es ist trocken und so hat die Nachtigall heute noch einmal die Chance alles zu geben.

Und das tut sie denn auch – ich bin noch gar nicht ganz aus dem Auto gestiegen, da höre ich sie singen. Es sind einige, die da ihr Liedchen trällern und ich fühle mich – trotz des Nebels – völlig entschädigt.

So gegen 8:30 Uhr setzt sich dann auch die Sonne durch. Okay, starten wir also in den Tag: „Liebe Nachtigall, heute ist hier mein letzter Tag und ich würde mich sehr freuen, wenn du dich mir einmal zeigen könntest!“

Um 9:00 Uhr habe ich einige Vögel gesehen – aber das Objekt meiner Begierde hält sich nach wie vor offenbar tief in den Büschen versteckt.

Das erste Mal kommt so ein wenig Frust hoch – gestern 5 Stunden auf sie gewartet, heute nun auch schon wieder 3 Stunden. Ich beschließe, das hier abzubrechen und nach Garlitz rüber zu fahren. „Alles kann man eben nicht haben“ … und ich habe wirklich schon viel Glück gehabt!

Im Garlitzer Turm treffe ich auf einen Frankfurter, der mir erzählt, dass er gestern ein Video von einem Großtrappenhahn bei der Balz mit seinen zwei Hennen gefilmt hätte. Er ist der Ansicht, dass man das Geschehen durchaus auch auf dem Video erkennen kann. Also ich habe da so meine Zweifel – aber Fakt ist, dass ich zu müde war, um am Abend noch einmal an den Turm zu fahren.

Manchmal denke ich auch, dass es vielleicht darauf ankommt, was jemand „unter zu weit weg“ versteht. Der Herr gestern, der mir erzählte, dass er gerade an einem dieser Eckbüsche (gewissermaßen auf Augenhöhe) eine Nachtigall fotografiert hat, gehörte auch zu den „Spaßvögeln“.

Wir standen dann noch gemeinsam vor dem Busch – da war aber nichts. Als er schon fast wieder im Auto saß, kam eine Grasmücke angeflogen und er wurde ganz aufgeregt. Sicherlich hat das auch seine Berechtigung – aber ich vermute, dass das auch schon vorher die Grasmücke war und leider keine Nachtigall. Aber ist ja natürlich logisch, dass ich ihn in seiner wiederholten Annahme, eine Nachtigall fotografiert zu haben, bestätigte.

Nun – das ist die Nummer: Ich kam, sah und siegte! Der Mann war gerade mal 10 Minuten vor Ort – weil er nur auf der Durchfahrt war und weiterwollte. Aber er hatte 100% eine Nachtigall fotografiert!!!

So beglückwünsche ich auch den Herrn im Garlitzer Turm, zu seinem tollen Video über balzende Großtrappen – sicher doch!

Ganz weit hinten, sehe ich auch noch eine Großtrappe stehen, die ist allerdings alleine - seine Hennen werden sich längt ins Brutgeschäft zurückgezogen haben und da sind die Kerle nicht mehr willkommen!

Die Grauammer singt noch immer so schön – ich finde die richtig toll. Ansonsten ist nichts los – das Singen der Wiesenpieper, vielleicht auch Feldlerchen schallt über die Felder – wunderschön. In der Ferne höre ich die Kraniche rufen – es ist eine wunderbare Idylle …

Nichtsdestotrotz bekomme ich die Nachtigall nicht aus dem Kopf – es kann ja wohl nichts wahr sein, dass sie mich nach Hause fahren lässt ohne einem vernünftig Guten Tag gesagt zu haben.

Wer mich kennt, weiß dass ich natürlich zum Bukower Turm zurückfahre.  Dort sitzen inzwischen zwei ältere Herren, mit denen ich mich einen Moment unterhalte. Dann fällt mein Augenmerk aber wieder auf die Sichtung der Nachtigall.

Und was soll ich sagen: Zack – da habe ich sie gesehen! Sie ist einmal aus ihrer Deckung herausgekommen und ich konnte ihr mit meinen Augen folgen. „Ich war der glücklichste Mensch der Welt“

Nach diesem Ereignis kam tatsächlich eine recht große Gruppe mit diversen Autos von Birding Tours zu einer Führung. Vorbei war es mit der Idylle – bis alle auf den Turm gepoltert kamen, war ohnehin schon alles vorbei! Ich habe mich dann schnell verdünnisiert…

Der Frankfurter wollte an den Gülper See, weil er gestern ein Foto gesehen hatte, auf dem mehrere Seeadler auf einer kleinen vorgelagerten Sandbank saßen. Wer es glaubt ….

Ich bin an den Hohenhausener See gefahren – der nicht als Naturschutzgebiet aufgeführt ist – der mir aber unheimlich gut gefallen hat. Er ist sehr naturbelassen und so kommt es, dass ich auch hier zahlreiche Nachtigallen höre – ein kleines Paradies, mit vielen Vögeln und fantastischen Ausblicken.

Leider habe ich mein kleines Objektiv nicht mit und kann nur wenige Bilder von diesem bezaubernden Weg machen – wird nachgeholt!

Ein bisschen blöd ist, dass dieser Weg als „Rundweg um den See“ angegeben wird – nirgends steht allerdings, wie groß der See ist. Nach ca. 7 Km schaue ich dann doch einmal in Google Maps nach, wo ich mich befinde. Mich trifft der Schlag! Ich habe von dem Rundwanderweg gerade mal 1/3 höchstens geschafft. Der Rundweg ist also locker 25 Km lang. Natürlich drehe ich um und laufe zurück, aber der Weg wird immer länger. Meine Hüfte macht auch schon wieder was sie will und obwohl ich Tabletten dabeihabe, könnte ich sie nicht nehmen. Ich habe kein Wasser und mein Durst ist ohnehin so groß, dass ich die Tablette nicht hinunter bekommen würde. Das muss ich bei meiner nächsten Tour anders machen.

Im Zimmer meiner Pension angekommen, bin ich mega müde. Ich ahne jetzt schon, dass ich heute noch früher ins Bett gehe und auch heute Abend nicht die balzenden Großtrappen sehen werde.

Ein mega schöner Tag geht zu Ende – morgen fahre ich nach Hause. Ich werde aber auf alle Fälle noch bei Heinrich in Lüder vorbeischauen. Das wird sicherlich nicht ganz einfach – aber ich möchte, diesen Ort, als einen für mich so schönen „Sommertraum“ in Erinnerung behalten und dazu gehört für mich, dass ich dorthin fahre und Heinrich alles Gute wünsche

 

 Nebel am Buckower Turm

Sowohl das obere, als auch das untere Bild zeigen eine Dorngrasmücke. Ich finde, auf diesen Bildern wird die Schwierigkeit einer  Zuordnung deutlich.

 

24.04.2024

Mein letzter Tag im Havelland beginnt mit etwas Nieselregen – da passt sich das Wetter offenbar meinem Abschiedsschmerz an!

Zur Feier des Tages frage ich heute noch einmal nach einem Frühstück – Frühstück mit ganz viel Kaffee. Leider hatte der Hausherr vergessen meinen Frühstückswunsch an die Küche weiterzugeben und so hätte das fast nicht geklappt. Zurzeit ist man dort sehr beschäftigt mit den anstehenden Feierlichkeiten – „Spargel satt essen“ und irgendwelche Feierlichkeiten zum 1. Mai. Aber das ist alles nicht so schlimm, weil die Gastfreundlichkeit ansonsten absolut gut ist.

Das Frühstück besteht heute im Gegensatz zum Sonntag, nicht aus ein paar aufgebackenen Fertig - brötchen, die total hart werden, wenn sie abkühlen. Ich freue mich, dass die Küchendame, sich gemerkt hat, dass ich lieber eine Scheibe Schwarzbrot haben würde. Schwarzbrot war wohl nicht im Haus, dafür noch ein Rest Graubrot. Das Graubrot war schon etwas älter und ich hatte echt Mühe abzubeißen.  Auch war ich über die Reichhaltigkeit des Frühstücks ein wenig überrascht. Sie stellte mir 2 kleine Scheiben (mehr oder weniger trockenes Graubrot), dazu ein kleines Tellerchen mit 2 ebenso kleinen Scheiben Käse und einem größerem Schälchen Erdbeermarmelade auf den Tisch. Fast hätte ich angefangen zu lachen – aber nein, ich habe mich bedankt und sie zog mit freundlichem Blick wieder in ihre Küche zurück.

Normalerweise esse ich keine Marmelade – aber mit nur zwei kleinen Scheiben Brot komme ich nicht über den Tag! Und dann erschien meine Rettung – ein junger Mann kam in die Gaststätte und fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Den bat ich um ein paar weitere Scheiben Brot und Käse. War dann auch überhaupt kein Problem – allerdings war das Graubrot natürlich genauso hart, wie das andere. Letztlich hat mir das meiner guten Laune gar kein Abbruch getan, ich habe lange dort gesessen – habe das Wlan genutzt, um mal nach meinen Nachrichten zu schauen.

Ich fuhr dann noch einmal an die beiden Türme (Bukow und Garlitz). Erst traf ich den süßen schwarzweißen Kater, der immer so wichtig seine Runden geht und dann traf ich den Mann aus Frankfurt wieder – eigentlich trafen ich ihn hier regelmäßig und wir tauschten unsere gemachten Sichtungen aus.  

Da das „Lumpi – Mobil“ ja anscheinend ein Loch im Tank hat, war ich unentschlossen, wie ich den Tag weiter verbringen wollte. „Der Mann aus Frankfurt“ wollte an den Gülper See und da fand ich es ganz schick, mich hinten anzuhängen und mitzufahren. Das war für mich sehr attraktiv, da ich sicher war, nicht erst wieder eine kleine Rundfahrt durch Brandenburg zu machen. Und so war es auch. Der Frankfurter fuhr eine Strecke, die fast an meiner Pension vorbei verlief und linker Hand folgten wir dem Hohenhauser See fast bis Wassersuppe. Damit war die Hälfte der Fahrerei zum Gülper See schon erledigt – ich weiß nicht, warum mich Google Maps ständig in die Botanik geschickt hat. (Navi Eingabe:      )

Über so Ortsnamen, wie „Kotze“ oder „Wassersuppe“ haben wir uns halbtot gelacht!

Schließlich machte ich mich dann aber doch auf den Weg zurück – ich wollte unbedingt noch in Lüder halt machen.

Was mir wirklich gefiel, war die Tatsache, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wie der Mann mit Vornamen hieß und wir uns beide auch nicht danach fragten. Es war auch nicht interessant, ob wir verheiratet wären oder ob wir Kinder hätten etc. – es war einfach nur entspannt und lustig!

Nach ca. einer halben Stunde Fahrt, fing es an zu regnen und hörte auch nicht wieder auf – ich glaube, dass sich in Brandenburg, das Wetter tapfer über den Tag gehalten hat.

In Lüder angekommen schüttete es wie aus Eimern und es war kein Spaziergang möglich – das war sehr schade. Ich machte ein paar Bilder so von links nach rechts und wieder zurück und fuhr weiter. Gegen 20.00 Uhr war ich wieder to Huus. Ich habe mich auf meine Wohnung gefreut – aber ich habe zunehmend Schwierigkeiten hier in diesem kleinen Ort. Ich mag den Hof nicht mehr, mein Vermieter zerstört jeden Tag meine kleine Idylle mehr und mehr - die Lüneburger Heide finde ich überwiegend unattraktiv. Wege, die ich seit nunmehr 24 Jahren laufe und die mich einfach nur noch langweilen!

 

Aber ich vertraue darauf, dass es besser wird, wenn ich mein Auto wieder habe und endlich nach meinen Bedürfnissen  ins Frühjahr starten kann …